Das perfekte Foto existiert nicht

Tino Scherer fotografiert Youtube- Star-Skater Fabian Dörig bei 42 Grad in Griechenland, Nico Hischier beim Eishockeyspiel bei den New Jersey Devils oder Rapper Mimiks auf der Bühne und wenn er nicht gerade für Monster-Energy unterwegs ist, macht er Portraitaufnahmen von Menschen wie du und ich.

Angefangen hat Tino nicht mit einer Ausbildung als Fotograf, sondern mit einer Lehre als Elektromonteur. Seine Freizeit verbrachte er oft beim Freeriden oder in einem Freestyle-Park im Skigebiet. Leider hatte Tino einen Unfall und musste den Sport und seinen gelernten Beruf an den Nagel hängen. Treu blieb er aber seinen Freunden auf der Piste. Er begleitete sie nun nicht mehr auf den Brettern, sondern mit seinem Fotoapparat und schoss Bilder von sportbegeisterten jungen Menschen.

«Wenn ich jetzt zurückschaue, war mein Entschluss eine zweite Ausbildung als Fotofachmann im Verkauf zu absolvieren, die beste Entscheidung meines Lebens.» Während der Ausbildung lernt Tino einige Fotografen kennen, denen er dank seiner fotografischen Erfahrung assistieren darf. So konnte er sich mit ihnen vernetzen, Kontakte knüpfen und er erhielt dadurch gute Aufträge, die ihm grossen Spass machten.

Zu Beginn lag Tinos Fokus auf analogen Bildern. Das Problem an analogen Bildern ist jedoch, dass sie lange Zeit brauchen, um sie zu Entwickeln. Jedes einzelne Bild muss entwickelt werden, was ihm zu viel Zeit in Anspruch nahm und ihn ungeduldig machte. Deshalb wechselte er zur digitalen Kamera. Ein grosser Vorteil der digitalen Fotografie ist, dass man die geschossenen Bilder gleich bearbeiten kann. Bei der digitalen Bildbearbeitung werden Computer-Programme genutzt, wie zum Beispiel Photoshop von Adobe. Tino braucht aber bei seiner Arbeit den Photoshop nicht so oft wie andere Berufskollegen. Meistens passt er nur das Licht an. Zu viel Bearbeitung führt zu «faken» Bildern und wird oft auf Social Media von Influencern verwendet, die zu jeder Zeit «perfekt» erscheinen wollen.

Damit der Fotograf: innen-Beruf interessant bleibt, mag Tino einen bunten Mix an Kunden. Die Abwechslung macht den Beruf aufregend. Musiker zu fotografieren kann sehr schwierig sein, weil sie sich bewegen und das Licht sich immer ändert.

«Bei Sportaufnahmen ist es wichtig, wo ich mich hinstelle, weil die Bilder meistens «spontan» entstehen.» Einfacher ist es bei gestellten Bildern; bei diesen können sich die Kunden oder der Fotograf an die Vorstellungen des Bildes anpassen. Tino mag es am liebsten, wenn die Kunden mit einer Idee zu ihm kommen und er auf deren Wünsche eingehen kann. Viele wollen zum Beispiel ein professionelles Porträt von sich haben.

Wieso eine Kamera besser ist als das Smartphone, antwortet er lächelnd: «Eine professionelle Kamera macht beim Kunden mehr Eindruck.» Eine Handykamera ist gut geeignet für Bilder, die auf Social Media gepostet werden oder für persönliche Erinnerungen.

«Ein Bild von mir schaffte es unter die Top 50 der Red Bull illume. Das ist ein Fotowettbewerb, praktisch die Königsklasse, wenn es um Sportfotografie geht. Ich bin zufrieden mit meinen Bildern, aber oft habe ich das Gefühl, man könnte es noch besser oder anders machen. Ein Bild ist nie perfekt, nie fertig.»

Manchmal darf Tino für Monster-Energy arbeiten. Eine Riesenehre und Glück für ihn. Monster-Energy ermöglicht es ihm, die Welt zu erkunden und Leute kennenzulernen, die ihn beruflich weiterbringen können.

Ob private Kund:innen oder ein Weltkonzern, man muss sich selbst treu bleiben, das wird von den Auftraggebern geschätzt. Den Fotografenberuf besonders interessant macht die Tatsache, dass man sich an verschiedene Gegebenheiten, Umgebungen und Kundschaften anpassen muss. Jeder Tag ist anders und das ist auch gut so. Tino nimmt jeden Tag so wie er ist, so hat jeder Tag die Möglichkeit ein guter zu werden.

In 10 Jahren wäre Tino gerne in Amerika, um das Land und die Menschen zu fotografieren. Er hofft, dass er es vielleicht doch irgendwann schafft, das perfekte Foto zu schiessen.