Viele Wege führen nach Rom

Fredy Leuthard, 37 Jahre alt, Leiter Teilevertreib der Steiner Group AG in Luzern, Kriens, Buochs und Nebikon. Hauptsächlich arbeitet er in der Filiale Luzern im Ersatzteillager, fährt einmal pro Woche zu den anderen drei Filialen, um nachzuschauen, ob alles gut läuft und in Ordnung ist. Mit seiner 2-jährigen Ausbildung als Verkäufer, jetzt Detailhandelsfachmann, konnte sich Fredy weit nach oben arbeiten. Seit über 20 Jahren ist er bei der Steiner Group AG tätig, 14 Jahre davon als Leiter Teilevertrieb. Sein Werdegang zeigt uns, was man mit einer «einfachen» Lehre erreichen kann, denn er sagt: «Viele Wege führen nach Rom.» Während die meisten Chefs gerne alleine im Büro arbeiten, ist Fredy lieber mit seinen Mitarbeitern in einem Raum zusammen, damit er mit seinen «Jungs», wie er sie nennt, zusammenarbeiten kann.

Die Führungstätigkeiten richtet Fredy nach folgenden vier Grundsätzen aus: Das eine ist resultatorientiert sein, das heisst, die Ziele Anfang Jahr zu definieren und bis zum Ende des Jahres zu erreichen. Im Weiteren muss man eine gute Einstellung haben und immer positiv eingestellt sein. Die guten Seiten eines Mitarbeiters stärken und fördern. Im Alltag umgesetzt bedeutet dies, die Angestellten bei Arbeiten einzusetzen und zu fördern, bei denen sie stark und sattelfest sind. Etwas vom wichtigsten ist es, dass man seinem Team zu 100% vertrauen kann. Der Höhepunkt am Ende des Jahres ist, wenn Fredy mit seinem Team das Jahresziel erreicht oder auch übertrifft. Um die Zahlen zu erreichen, motiviert er seine Angestellten mit seiner aufgestellten und positiven Art.

In seiner Funktion als Leiter Teilevertrieb kann Fredy gewisse Entscheidungen selber treffen. Um dies umzusetzen spricht er sich oftmals mit seinem Stellvertreter ab, da ihm seine Meinung sehr wichtig ist. Wenn ein Mitarbeiter einen Verbesserungsvorschlag hat, wird dieser immer sehr gerne angehört, und wenn möglich auch umgesetzt. Falls die Entscheidung aber von der Geschäftsleitung gefällt wird, muss man dies akzeptieren und positiv an die Mitarbeiter weiter kommunizieren und dies auch dementsprechend vorleben. Durch das Vorleben der Arbeit sieht sich Fredy als Vorbild für seine Mitarbeiter. Er verlangt von seinen «Jungs» nichts, was er nicht auch selber machen würde, dies bezeichnet Fredy als einen guten Vorgesetzten.

Damit in allen vier Filialen genügend Ersatzteile vorhanden sind, sind Fredy und sein Team dafür verantwortlich, diese immer zeitnah zu beschaffen und das Lager zu bewirtschaften. Zusätzlich kommen weitere Arbeiten dazu, wie die Bedienung der Kunden per Telefon, E-Mails beantworten und schreiben, am Schalten Kunden bedienen, Rechnungen fakturieren, zur Zahlung freigeben und einmal im Jahr das Inventar aufnehmen.

Fredy selbst sieht sich als Experte im Bereich Einkauf und Verkauf, da er im Ersatzteillager arbeitet und täglich damit zu tun hat. Gerne möchte er noch zusätzlich eine Weiterbildung als Einkäufer machen.

Motivation ist für Fredy sehr wichtig, denn ein motivierter Mitarbeiter bringt mehr Leistung als ein unmotivierter. Sollte die Motivation oder die Leistung eines Mitarbeiters nicht ausreichend sein, so sucht Fredy das Vier Augen Gespräch mit ihm, damit er herausfinden kann, woran es liegt und man zusammen das Problem wieder in den Griff bekommt.

Da Fredy den ganzen Tag auf den Beinen ist, muss er sich fit halten. Als Coach von der 1. Mannschaft des FC Sempach und Goalie-Trainer beim FC Schwyz gelingt ihm dies sehr gut und gibt auch einen guten Ausgleich zum Arbeitsalltag. Seine Führungsfähigkeiten kann Fredy dort sehr gut praktizieren und unter Beweis stellen. Dies fällt ihm auch leicht, da Fredy mit zwei älteren Schwestern aufgewachsen ist (lacht).

Neben seinem Job als Leiter Teilevertrieb ist Fredy noch Berufsbildner und Prüfungsexperte. Mit jungen Menschen zusammen zu arbeiten ist für ihn ein grosser Antrieb als Berufsbildner. Beim Amt als Prüfungsexperte reizt Fredy in die verschiedenen Firmen reinschauen zu können und ab und zu das eine oder andere abzuschauen und in seinen Alltag zu integrieren. Man kann immer wieder neue Dinge in seinem Beruf lernen, denn schliesslich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, so sieht es Fredy – dank langjähriger Berufserfahrung.

Das Leben der Automobilbranche verändert sich und es kommen immer mehr Elektrofahrzeuge auf den Markt. Die Arbeit im Ersatzteillager wird in den kommenden Jahren abnehmen, da durch die Elektroautos weniger Motoren und Serviceteile verkauft und benötigt werden.

Auch Corona hat die Steiner Group AG sehr getroffen. Die Mitarbeiter waren in Kurzarbeit, es gab Engpässe bei Ersatzteillieferungen und weniger Autos, die eintrafen. Der Betrieb läuft aktuell normal weiter, jedoch mit den geltenden Vorschriften des BAG.

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