Von Hungersnot zum Reichtum

Kreischende Möwen, wilde Wellen, heisse Luft, laute Getriebe, das ist das Leben von dem 23-jährigen Rashed aus Kuwait. Sein Leben sah aber nicht immer so aus.

Auf einer Insel auf dem arabischen Land «Kuwait» aufgewachsen mit wenig Geld, Essen, Trinken, Kleider und Strom, gab er sich die Aufgabe als zweitältester Sohn der Familie zu helfen.

«Ich wollte schon immer, dass meine Familie sich um nichts Sorgen machen muss!»

In der Schule sei er noch nie besonders gut gewesen, meint er. Das Lernen  habe ihn nie wirklich interessierte, Boxen und Schwimmen seien seine Leidenschaft gewesen.

Mit dem Wunsch der Familie zu helfen, traf er mit jungen 18 Jahren eine Entscheidung: «Ich melde mich für ein Stipendium als Schiffs-Sheriff an.»

Viele Tests wie z. B. medizinische, körperliche oder sprachliche folgten auf seine Entscheidung und bis zu dem Tag, als es endlich los ging.

«Ich war aufgeregt und zitterte am ganzen Körper.»

Angekommen auf einem der grössten Öl-Schiffen, einem alten Tanker, 330m lang und 160m breit mit rund 40 Arbeitern und 6 Ingenieuren an Bord.

Er ist 24-Stunden auf diesem Schiff, tagein tagaus. 

Das Schwierigste daran seien jedoch, die Menschen, die an Bord sind: «Niemand konnte aussuchen, mit wem man die nächsten sechs Monate zusammenlebt, was nicht gerade das Einfachste ist.» meinte er zu der Situationsfrage auf dem Schiff.

Auch auf dem Land kommt kein Mensch mit jedem aus, jedoch auf dem Meer «gefangen» zu sein, auf einem Schiff ohne richtige Privatsphäre, ist das Schwierigste für den frisch gebackenen Seemann.

Sein Arbeitstag sieht jeden Tag fast identisch aus.

Um 6 Uhr morgens beginnt seine erste Schicht. Seine Aufgaben nennt er «simpel».

Er muss im Auge behalten, ob das Schiff den richtigen Kurs behält, die Schrauben von den Öl-Behältern kontrollieren und die Öl- Tankern ablesen.

Nicht so simpel ist es, wenn das Wetter nicht mitspielt, sondern dagegen spielt, denn alles was nicht angenagelt ist fliegt und rutscht herum.

Um 12.00 Uhr mittags geht es in die Pause bis um 6.00 Uhr abends. In dieser Zeit würde hauptsächlich geschlafen und gegessen werden.

Die zweite Schicht beginnt dann um 6.00 Uhr abends und dauert bis um 12.00 Uhr nachts.

Am meisten zu tun hat er aber, wenn das Öl ab – oder aufgeladen wird.

Ein lautes, unangenehmes Geräusch ertönt und die Seemänner wissen: «Alle Augen und Hände ans Öl.»

Während das Öl auf ein anderes Schiff transportiert wird, ist es an Bord sehr unübersichtlich.

Meist verletzt sich jemand, Dinge gehen kaputt oder das Öl wird falsch gezählt.

In den Ländern, in die er das Öl bringt, merkt er einen grossen Unterschied.

Verschiedene Kulturen verhalten sich auch anders in verschiedenen Situationen.

Die neuen Länder und Kulturen kennenzulernen erfreut ihn fast am meisten an seinem Beruf. Bisher legte er in den schönen Häfen von Dubai, Indien, Japan, China und Korea an.

Nach den ersten zwei Monaten konnte er sich von der Ferne ein neues Haus kaufen, genauso wie seiner Familie. «Das gab mir das Gefühl, das sich alles richtig mache.» berichtet er mit einem grossen Schimmer von Stolz. 

Das grundsätzliche Ziel war erreicht. Die Familie lebt in einem neuen Zuhause und niemand muss sich Sorgen machen ums Essen oder Sonstiges. Dies motiviert ihn, seit dem Tag, vor jeder Schicht, die er antritt.

«Das Ziel bereits nach zwei Monaten erreicht, jedoch noch 10 Monate vor mir.»

Nicht nur das Geld machte ihn glücklich, sondern auch das Wissen, dass er verschiedenen Ländern und Leuten helfen kann. «Ich weiss dass ich den Leuten helfe. ÖL ist etwas Wichtiges für die Welt. Die Leute kennen mich nicht und wissen nicht das ich der bin, der ihnen hilft. Manchmal fühle ich mich wie ein Superheld.»

Auf die Frage wie er sich seine Zukunft vorstellt antwortete er Folgendes: «Ich werde weitere 10-11 Jahre auf See bleiben, ich möchte Captain werden und meine Chancen stehen sehr hoch. Ich bin jetzt schon reich, ich habe so viel Geld wie noch nie in meinem Leben und dies wird sich häufen in den nächsten zehn Jahren.»

Rashed will nach diesen turbulenten Jahren mit seinem Geld ein Restaurant eröffnen und sein Leben geniessen.

6 Comments

  1. Ich finde du hast eine sehr interessante Beruf für dein Berufsporträt gewählt! Es war richtig spannend und krass zu lesen. Ich könnte es mir wirklich nicht vorstellen 10-12 Jahre auf einem Schiff zu arbeiten und wohnen.

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