Das Wunder der Geburt

Schon seit vielen Jahren war es der Wunsch von Monika, in einem medizinischen Beruf tätig zu werden. Sie hat nach der obligatorischen Schulzeit die Richtung zur Kinderkrankenschwester gemacht und arbeitete über 10 Jahre in diesem Bereich. All die Einblicke in solche privaten Momente haben Monika sehr fasziniert. Sie fing an, sich in den Beruf einzulesen und entschloss sich dann vor 25 Jahren, eine weitere Weiterbildung zu machen. Die Hebammenweiterbildung, die nur 1,5 Jahre dauerte. „Der Werdegang zur Hebamme hat sich verändert“, erklärt sie. Heutzutage muss man für diesen Beruf die Fachmittelschule abschließen und danach studieren gehen. Dieser lange Weg konnte sich Monika ersparen.

Verschiedene Möglichkeiten

Als Hebamme bringt man nicht nur Kinder zur Welt. «Viele denken, es gebe nur die Hebamme in Krankenhäusern», sagt sie. Dies ist aber nicht der Fall. Eine Hebamme betreut die ganze Schwangerschaft von Anfang bis Schluss. Egal, ob im Krankenhaus oder auch zuhause bei den Familien. Es gibt Geburtshäuser, in denen man gebären kann und sich mit der Hebamme darauf vorbereitet. Hausgeburten bieten die Hebammen ebenfalls an, wenn es sich das Paar wünscht. Monika war vor ein paar Jahren im Krankenhaus tätig und hat die Frauen bei Geburten begleitet. Sie hat sich dann aber trotzdem entschieden, selbstständig zu werden und ihr eigener Chef zu sein.

Die Entscheidung

Sie verliess das Krankenhaus und wechselte zum Wochenbett. Am besten gefiel ihr die beratende Funktion, die man im Wochenbett anbietet. Somit ist sie zum Entschluss gekommen, im Wochenbett tätig zu werden. Das Wochenbett bedeutet, dass eine Hebamme die Familien zuhause betreut, nachdem das Baby geboren ist. Sie geht wöchentlich für circa 6 Wochen vorbei, um nach dem Säugling und der Mutter zu schauen. «Wenn man selbstständig wird, ist es ein grosses Engagement», erklärt Monika mit funkelnden Augen. Für das Wochenbett muss man sehr flexibel sein, da ein Kind manchmal ohne Vorwarnung zur Welt kommt. Sobald die Familie vom Krankenhaus zurück ist, muss sie bereit sein, um zur Familie mit dem Neugeborenen zu gehen.

Flexibilität

Arbeitszeiten hat Monika nicht. Die ganze Woche über, auch am Samstag und Sonntag, ist sie für die Familien einsatzbereit. Doch das stört sie gar nicht. Im Gegenteil, sie sagt: «Das hat mich noch nie gestört. Ich mache es sehr gerne und freue mich jeden Tag auf die abwechslungsreiche Arbeit. Egal, an welchem Tag.» Ausserdem arbeitet sie nicht nur im praktischen Teil, indem sie zu Familien geht, sondern muss natürlich auch die «Büroarbeiten» erledigen. Zum Beispiel muss sie nach jedem Besuch eine Zusammenfassung schreiben, wie sich das Kind entwickelt hat, wie die Mutter Fortschritte gemacht hat und noch vieles mehr. Da sie selbstständig ist, muss sie viele Abrechnungen schreiben, sobald die vielen Besuche mit den verschiedenen Familien vorbei sind. Diese werden jedoch durch die Krankenkasse abgerechnet.

Der Ausgleich zur Realität

«Man muss natürlich eine Balance finden, dass man die Arbeit von der Freizeit abgrenzen kann, so einfach ist es manchmal gar nicht», erzählt Monika. Bei diesem Beruf gibt es die schönen Dinge, wie auch die schlechten oder traurigen Dinge. Wenn es ein unschönes Ereignis gibt, fällt es einer Hebamme schwer, zuhause abzuschalten und nicht mehr an das zu denken. Doch Monika gibt ihr Bestes und lernt jedes Mal, wenn es ein solchen Vorfall gibt, mehr damit umzugehen. Sie sagt: «Tanzen hat einen sehr grossen Stellenwert für mich. So kann ich abschalten und mich ausdrücken. Es ist wie eine zweite Sprache.» Sie tanzte lange Zeit Ballett und hat mit der Zeit den Tanzstil zu Salsa gewechselt. Natürlich ist ihr die Zeit mit der Familie auch sehr wichtig und für die nimmt sie sich alle Zeit der Welt.

2 Comments

  1. Ich finde du hast dein Porträt sehr gut geschrieben. Ich habe durch deine Arbeit einen Einblick in die Person und auch in ihrer Tätigkeit erhalten. Du hast ein sehr guten Aufbau in denen Text gebracht.

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