Die Zufriedenheit der Klienten ist das Ziel
So eine Karriere wie Meredith Grey in Grey’s Anatomy wollte Mara nie haben.
Sie wusste aber schon als kleines Mädchen genau, dass sie den Beruf als Fachfrau Gesundheit, auch FaGe genannt, ausüben möchte. Mit ihren Stärken wie Hilfsbereitschaft, Empathie-Fähigkeit und Humor passt der Beruf FaGe perfekt zu ihr.
Bei ihrer Schwester, welche diesen Beruf dazumal ausübte, durfte sie für einen Tag mitgehen, um den Beruf kennenzulernen. Dies war der Tag, an dem der Entscheid für ihre Zukunft getroffen wurde. Mit 16 Jahren fing Mara mit der 3-jähringen EFZ Lehre als FaGe an und absolvierte sie dann mit Bravour.
Von frühmorgens bis spätabends unterwegs
Bei der Spitex Emmen fängt Maras Dienst um 7:00 Uhr morgens an.
Der erste Weg am Morgen führt sie ins Büro an den Computer, um die Betriebsmails durchzuschauen, jeweilige neue Anmeldungen zu verarbeiten und Dienstzuweisungen sowie Klientenzuweisungen einzutragen. Wenn sie dies erledigt hat, stellt sie die Medikamentboxen zusammen und macht sich auf den Weg zu den diversen Klientenbesuchen. Um ca. 16:00 Uhr, wenn sie von den Klienten besuchen zurückkommt, setzt sie sich an den Computer und schreibt ihre Pflegeberichte. Bevor sie um 16:30 Uhr Feierabend macht, kontrolliert sie, ob die nötigen Vorbereitungen für den nächsten Tag erledigt sind. Bei einem Spätdiensteinsatz, der um 13:00 Uhr anfängt, holt sie die vorbereiteten Medikamentboxen im Betrieb ab und macht sich auf den Weg zu den jeweiligen Klienten besuchen, bis sie um ca. 21:30 Uhr Feierabend machen kann.
Eine breite Palette an Aufgaben im Arbeitsalltag
In ihrem Beruf als FaGe hat sie eine breite Palette an Aufgaben. Zu diesen gehören diverse Tätigkeiten, wie z.B. die Körperpflege. Dafür benötigt sie Körperpflegemittel und Waschutensilien. Für medizinische Verrichtungen nimmt sie die Medikamente und Verbandsmaterialien mit. Sie muss die Leistungen erfassen und je nach dem auch Beratung und Begleitung der Angehörigen durchführen. Um die Klienten-Besuche zu tätigen, wird ihr vom Betrieb ein Auto zur Verfügung gestellt.
Sonnen und Schattenseiten als FaGe
Wie auch bei anderen Berufen gibt es Tätigkeiten, welche Mara in ihrem Beruf gerne macht und welche, die sie weniger gerne macht. Die Abwechslung bei Klientenbesuchen, die Verarbeitung von Klientendokumenten wie auch das Medikamentenmanagement und die Medizinaltechnischen Verrichtungen, wie z.B. Injektionen und Verbandswechsel, gehören zu den Arbeiten, die sie gerne macht. Besonders Freude bereitet ihr, mit den Menschen zu arbeiten, ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern und zu wissen, dass sie gebraucht wird. Weniger Freude bereiten ihr Arbeitstage, an welchen sie den ganzen Tag bei den Klienten nur Körperpflege verrichten muss wie auch die Wochenendeinsätze und der ewige Personalmangel, welcher hoffentlich mit der Pflege-Initiative bald einmal wegfällt. Ein Arbeitstag als FaGe verläuft nicht immer nach Plan, wie z.B. an dem Tag, als Mara ein kurioses Erlebnis hatte. Mara sagt: „Ich hatte eine sehr spezielle Klientin von Ungarn mit schwierigem Sprachverständnis. Weil ich an der Haustür geklingelt hatte, beschimpfte die Klientin mich als stinkende Hure.“ Je nach Gebiet der Klienten und deren Lebenssituationen z.B. bei sozial schwächeren Klienten trete dies häufiger auf.
Auf den Weg als Lernende
Einer Person, die den Beruf als FaGe erlernen möchte, gibt Mara folgendes mit auf den Weg: „Du musst Empathie empfinden können, um den Menschen in verschiedenen Lebenssituationen helfen zu können, wie auch bereit sein, Wochenenddienste zu leisten und auch in der Lage sein, den ganzen Tag auf den Beinen stehen zu können.“ Es gibt noch andere Kriterien, die man erfüllen sollte, um geeignet für diesen Beruf zu sein. “Man sollte Fachkenntnisse mitbringen wie auch psychische und physische Stabilität, um den Alltagsstress zu meistern“, sagt sie.
«Überall für alle da»
Nach einem anstrengenden Arbeitstag, sagt Mara, entspanne sie sich gerne bei Yoga oder schaue ihre Lieblingsserie Köln 50667 an. In den Jahren, die sie schon als FaGe arbeitet, wurde sie reifer, selbständiger und kann die verschiedenen Lebenssituationen der Klienten noch besser verstehen. Deshalb hält sie sich stets vor Augen: « Den Menschen helfen zu können und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern erfüllt mich jeden Tag aufs Neue.» Dadurch habe sich auch ein Arbeitsmotto entwickelt: « überall für alle da».
Berufswechsel, nein danke
Den Beruf zu wechseln, kommt für Mara nicht in Frage. Auch wenn sie sich dies vor längerer Zeit kurz schon mal überlegt hat, denn sie lebt für diesen Beruf. Sie sagt: „Auch wenn es manchmal stressig sein kann, weiss ich am Abend, wenn ich ins Bett gehe, was ich geleistet habe. Denn man darf nie vergessen, dass alles, was man gibt, kommt irgendwann im Leben zurück.“
Zukunftspläne
Für die Zukunft möchte sich Mara weiterentwickeln und Berufsbildnerin werden, um den jungen Menschen den Beruf als FaGe näher bringen zu können, wie auch die HF zur Pflegefachfrau absolvieren. Privat wünscht sie sich ein Eigenheim, eine kleine Familie wie auch gesund zu bleiben. Wenn Mara etwas ändern könnte in ihrem Beruf, wären dies weniger Überzeiten, kein Personalmangel und dass sich das Lohnverhältnis positiv verändert.
Für alle Lernenden da draussen, wünscht Mara für die Zukunft viel Durchhaltevermögen, Geduld und Kraft in der Lehre.
Ich finde deine Zwischentitel sehr gut gewählt. Die Erwähnung mit Grey’s Anatomy ist auch gelungen. Weiter so!