
«Um im Leben erfolgreich zu sein, muss man seine Ziele langfristig planen.»
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Die Freude an seinem Beruf
Herr Gerhard Laux stammt aus einer achtköpfigen Familie, die in den 50 er Jahren des letzten Jahrhunderts nach dem zweiten Weltkrieg keinen Luxus kannte. Er ist als zweiter von fünf weiteren Geschwistern auf die Welt gekommen. Seine Eltern arbeiteten sehr hart, um die Familie ernähren zu können. Daher bestand leider wenig Zeit, die Ausbildungspläne der Kinder zu verwirklichen. Allerdings hatte Gerhard Laux bereits in seiner Jugend eine Vision und bestimmte Ziele im Kopf. Seine Jagd nach Erfolg, begann schon in seinen jungen Jahren mit dem Ehrgeiz, immer nur nach vorne zu schauen. Dass es ohne Arbeit und Fleiss keinen Preis zu gewinnen gibt, wurde ihm sehr schnell bewusst. «Geld für ein Studium war in dieser Zeit leider nicht vorhanden», erklärte der 69-jährige Gerhard Laux heute. Daher wählte er als Elektrikerlehrling einen Beruf, indem er sich auf seinem Ausbildungsweg zum Elektroingenieur hinaufarbeiten konnte. Nach bestandener Ausbildung als Elektroinstallateur, besuchte er eine weiterführende elektrotechnische Ausbildung, die er nach zwei Jahren mit anspruchsvollen Prüfungen erfolgreich abschliessen konnte. Somit war der Grundstein gelegt auf der Jagd nach weiteren beruflichen Erfolgen.
Ein Leben zu zweit
In den Siebzigerjahren wurde die Ehe mit seiner Frau Sonja geschlossen. Daraus entsprang nach zwei Jahren der Sohn Matthias. Seine Ehefrau arbeitete als selbständig Erwerbende in einer komplett anderen Branche, welche für die Werbung und den Vertrieb von Textilien zuständig war. Sonja inspirierte ihren Ehemann, sich mehr mit dem Vertrieb von Elektroprodukten zu beschäftigen. Da Gerhard ein Studium als Sicherheitsingenieur absolvierte, bewarb er sich spontan beim Grosskonzern SIEMENS. Diese Bewerbung wurde dort sehr positiv aufgenommen und man fand gemeinsam eine gute berufliche Lösung. In dieser Stellung erhielt er im Jahre 1976 einen Job als Vertriebsbeauftragter im Rhein Main Gebiet. Nebenbei absolvierte er das Studium als Sicherheitsingenieur in Abendschulungen und am Wochenende, welches er schliesslich erfolgreich zum Abschluss bringen konnte.
Erfolgreiches Wirken im Konzern Siemens
Sein Joballtag wurde spannend und vielseitig. Er übernahm nach einem Jahr im Vertrieb die Grosskundenbetreuung, wie zum Beispiel den Flughafen Frankfurt und die Höchst AG. Jedoch lag sein Interesse sehr stark bei einer Neuentwicklung der Siemens AG in Regensburg in der Elektroinstallationstechnik, welche schlussendlich als Musteranlage in den Bereichen der Flughafen AG in Frankfurt eingebaut werden sollte.
Von der alten konventionellen Installationstechnik zu einer neuen Dimension: Das EIB (Europäisches Bussystem) welches heute KNX Smarthome heisst
Die Begeisterung und Spannung seines Berufs nahmen kein Ende. Solch einen völligen Umbruch für den Elektrikerberuf, welcher vorher nur die konventionelle Art des Arbeitens kannte, war wirklich eine Pionieraufgabe. Mit einem Laptop auf die Baustelle zu gehen, um beispielsweise einen Lichtschalter so zu programmieren, welche die Funktionen Licht ein oder aus mit einem ausführenden Gerät geschaltet wird ist eine Innovation. Dazu wurde in der Zukunft eine technische Programmierausbildung des Elektrikers notwendig. «Mittlerweile hat dieses System einen weltweiten Standard erreicht», erzählt Gerhard Laux.
Und wieder gab es neue Aufgaben für ihn: Er absolvierte wiederum eine Schule, um diese Programmiertechnik zu erlernen, um damit in Zukunft Elektrofachmänner/Frauen auszubilden. Je mehr dieses neue System zum Einsatz gelangte, wurden laut Gerhard Laux, die vertrieblichen Aufgaben immer grösser. Er arbeitete daher wieder vermehrt im Verkauf. Nach dem Grossauftrag am Commerz Bank, immerhin das höchste Gebäude Europas, welches mit diesem System ausgerüstet wurde, erklärte er mit vollem Stolz, dass er die Bedienoberfläche für die Büroräume in seinem Wohnzimmer zu Hause grafisch ausgearbeitet hatte. Persönlich stellte er diese damals neue Technik dem Stararchitekten Sir. Norman Forster aus England direkt in Frankfurt vor.
Arbeiten im Ausland als Deutscher Staatsbürger in der grossartigen Schweiz
Gerhard Laux erzählte mir folgendes: «Am ersten Arbeitstag fuhr ich nach Zürich zur Arbeit. Dort betrachtete ich ein Eingangsschild von Altstetten, welches mich noch heute begeistert. Darauf stand: “Gesund und zufrieden!” Dieses Zitat schaute ich mir jeden Tag an.»
Für die Einführung des Bussystems in die Schweiz, bekam Gerhard Laux einen Vertrag, bei dem seine Stelle für vier Jahre abgesichert war. Daraus wurden schliesslich 23 Jahre erfolgreiches berufliches Wirken in der Schweiz. Da dieses neue Bussystem teuer war, besuchten sie die Schweizer Ingenieurbüros und regten diese an, das neue System in deren Projekte auszuschreiben. Das erste grosse Projekt wurde mit dem Ingenieurbüro Amstein und Walthert in Zürich verwirklicht. Es handelte sich um das Projekt Schweizerischer Bankverein, so die stolzen Worte von Gerhard Laux. Es folgten sehr schnell viele Referenzobjekte, wie das Basler-, St. Galler- und Luzerner Fussballstadion, Home of FIFA, Neue Zürcher Zeitung, die Villen von Udo Jürgens und Tina Turner am Zürichsee, die Banken Credit Suisse und UBS, die Villa von Michael Schumacher am Genfersee, Hotels, wie Bürgenstock am Vierwaldstättersee, Seehotel Palafitte in Neuchâtel oder das Grand Hotel Kempinski in St. Moritz! In allen Projekten unterstützte er die Planer und Bauherren mit Technik und Software direkt auf den Baustellen.
Auslagerung von einem Geschäftsbereich an externe Auftragsnehmer von Siemens
Im Jahre 2004 übertrug die Siemens Schweiz AG Gerhard Laux den Bereich der KNX-Automation. Daraufhin gründete er seine eigene Firma LGT Swiss mit Sitz in Zug. Dort übernahm er mit grossem Erfolg gemeinsam mit vier Ingenieuren und seiner Ehefrau Sonja, die Vertriebsaufgaben der Siemens AG für die gesamte Schweiz. Dass in der Gründungszeit eine 40 Stunden Woche nicht ausreichte, war natürlich sonnenklar. Wenn man aber Spass und Freude, sowie Erfolg im Beruf hat, ist das natürlich in Ordnung. Im Jahre 2009 verstarb leider viel zu früh seine liebe Frau Sonja und in seinem Herzen wurde es kälter. Deshalb verkaufte Gerhard Laux im Jahre 2014 äusserst erfolgreich seine Firma an einen Schweizer Unternehmer. Mit ihm arbeitete er noch weitere zwei Jahre, während dreier Tage in der Woche, um seine Kunden in diesem Bussystem weiter auszubilden. Sein Sohn Matthias Laux ist heute 45 Jahre alt und hat nach seiner kaufmännischen Lehre in Deutschland diese Technik des Bussystems auch studiert. Nun programmiert er in Frankfurt am Main ebenfalls mit riesigem Erfolg grosse Projekte. Er besitzt für diese Technik zu schulen auch ein Ausbildungszentrum.
Heute geniesst Gerhard Laux als Rentner die schönen Tage, Wochen und Monate in seinem selbstgebauten Camper. Er besucht mit seinem fahrbaren Eigenbau ganz gemütlich frühere Kunden, Freunde und Städte in ganz Europa. Leider fehlte früher einfach die Zeit dazu. Er meint dazu folgendes: «Ich habe mehr als genug gearbeitet. Mein Leben bestand aus sehr viel Krampf und Stress, allerdings mit viel Erfolg verbunden.» So artikulierte er die letzten Worte seines Interviews vom 20. November 2022. Dabei wünscht er für die Zukunft auch allen Lehrlingen viel Freude und Spass im Beruf in dieser heute nicht einfachen Zeit.
Gerhard Laux wurde am 23. August. 1953 als zweit jüngster von fünf weiteren Geschwistern geboren. Gerhard Laux besuchte die Schule 1968 und machte dort seine erste Ausbildung zum Elektriker. Daraufhin folgten weitere Ausbildungen, bis er 1976 alle möglichen Ausbildungen zum Ingenieur Beruf erfolgreich absolviert hat. 1974 kam seine Ehefrau Sonja an seine Seite, beidem ihr gemeinsamer Sohn Mattias nach ca. zwei Jahren die Welt erblickte. Nach seinem 54-jährigen Berufsalltag darf der heute 69-jährige Gerhard Laux sein Rentner Alltag geniessen.
das Portrait ist super. Ich finde es sehr toll und es ist spannend zum lesen. Daumen Hoch!
Das Portrait ist sehr spannend. 🙂