Vom Zimmermannslehrling zum Unternehmer

Wenn man das Firmengebäude einer Elektrofirma betritt, ahnt man nicht, dass sich in einem kleinen Büro der Unternehmer U.M. seinen Traum von der Selbstständigkeit erfüllt hat. Man muss einen Termin haben oder von seiner GmbH wissen, damit man sich in das kleine Büro verirrt. Doch dies ist für U.M. kein Problem. Somit wird er nicht von Kunden*innen überrannt und kann in Ruhe seinen bestehenden Aufträgen nachgehen. Bis zur Selbstständigkeit durchlief U.M. zahlreiche Ausbildungen sowie verschiedene Firmen. Der Grundstein dafür wurde im Jahre 1983 mit der Ausbildung zum Zimmermann gelegt.

Es bestehen keine Nine to Five Zeiten

Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Eine Stunde und eine gelesene Tageszeitung später schliesst U.M. die Türe zu seinem gemieteten Büro auf. Um diese frühe Uhrzeit schlafen die meisten Menschen in der Schweiz noch ca. eine halbe Stunde. Doch für den Unternehmer U.M. ist es die perfekte Arbeitszeit. «Am frühen Morgen ist noch nicht viel los. Dann kann ich speditiv arbeiten.» Seit einem Jahr ist U.M. selbstständiger Unternehmer und er geniesst die Unabhängigkeit.

An manchen Tag ist U.M. den ganzen Vormittag unterwegs und besucht Kunden, um vor Ort eine Einschätzung der aktuellen baulichen Situation des Objektes zu machen. Dies ist ein Bestandteil seiner Arbeiten und nimmt dementsprechend Zeit ein. Damit U.M. stets genügend Arbeit hat, ist es in seiner Branche wichtig, dass das über Jahre hinweg aufgebaute Beziehungsnetz gepflegt wird. Auf die Frage, was ihm denn am meisten Spass mache an seinem Beruf, antwortete U.M. einfach und klar mit einem Satz: «Einen zufriedenen Kunden haben, der die Arbeit schätzt und die Rechnung pünktlich zahlt.»

Folgen eines Telefonates

Neben seinen Tätigkeiten als selbstständiger Unternehmer ist U.M. ebenfalls als Schatzer für die Gebäudeversicherung des Kantons Luzern tätig. Dazu kam es aufgrund dessen, dass er für einen privaten Kunden einen Schaden an einem Gebäude begutachten sollte. Im Zuge dessen kam U.M. mit der Gebäudeversicherung in Kontakt. Einige Zeit später klingelte an einem Morgen sein Telefon. Als er ranging, meldete sich der Chef der Gebäudeversicherung von Luzern und wollte, dass U.M. für ihn arbeitet. Seitdem bekommt er immer wieder Auftragsdossier mit Schadenfällen. Diese kann er unabhängig von der Selbstständigkeit planen und durcharbeiten.

«Es gibt in jedem Beruf negative Seiten»

Auf die Frage ob es in seinem Beruf negative Seiten gebe, antwortete U.M., dass jeder Beruf negative Seiten habe. Und so kann es auch ein selbständiger Unternehmer nicht vermeiden, mit negativen Aufgaben oder Aspekten konfrontiert zu werden. Im Berufsalltag kann es vorkommen, dass durch Unwetter zusätzliche Kosten entstehen, welche im ursprünglichen Budget nicht vorhanden sind. Dann ist man gezwungen, dass man ein Treffen oder ein Telefonat mit den Auftraggebern vereinbart. Des Weiteren kann es passieren, dass Arbeiter nicht pünktlich auf der Baustelle erscheinen. In solchen Situationen muss ein Unternehmer wie U.M. sofort nach einer passenden Lösung suchen.

Freude der Kunden*innen

An manchen Tagen, wenn U.M. am Abend zu Hause ist, kann er auf durchaus positive und schöne Momente des Tages zurückblicken. U.M. antwortete auf die Frage eines positiven Momentes im Beruf mit strahlenden Augen: «Wenn ich bei einem Gebäudeschaden eine Kostengutsprache sprechen kann, erkennt man meistens die Freude und die Erleichterung in den Augen der Betroffenen.» Dies sind für U.M. neben den monotonen Tagen im Büro immer sehr angenehme Momente, in welchen er sich bewusst wird, dass er mit seinem Job gewissen Menschen aus einer Schwierigen Situation helfen kann.

Ab aufs Mountainbike

Nach einem anstrengenden Tag und langer Zeit im Auto ist U.M. froh, wenn er im Keller seines Hauses vor seinem Mountainbike steht und sich für eine Tour bereitmachen kann. Sobald die Temperaturen einigermassen angenehm sind, geht U.M. ein bis zwei Mal in der Woche mit seinem Mountainbike auf Tour. Auf die Frage, was dabei so besonders sei, formulierte U.M. die Antwort folgendermassen: «Ich kann nirgends besser den Kopf resetten und abschalten.»

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