Im Jahre 2021 entschied sich Silvia, die diplomische Ausbildung als Hochzeitsplanerin zu machen. Nach einem Jahr voller Stress und natürlich auch der Diplomprüfung absolvierte sie ihre Ausbildung. Am 4. November durfte sie sich endlich feiern lassen für ihre Leistung. Zurzeit arbeitet Silvia mit ihrer Arbeitskollegin an ihrer Dienstleistung, «Härzfiäber», dazu ist sie noch als Tagesmutter tätig und macht den Mittagstisch für das Dorf.
Der erste Schritt
Ein Punkt, der sehr wichtig für die Obwaldnerin ist: «Als Hochzeitsplanerin ist man der Schnittpunkt zwischen dem Brautpaar und der Hochzeit dabei hat man alle Fäden in der Hand.» Bis Silvia ihre Arbeit erledigt hat, wird höchstwahrscheinlich ein Jahr vorbei sein. In diesem Jahr wird geplant, organisiert und die Wünsche von dem Brautpaar werden in die Wirklichkeit umgesetzt. Bis das aber auf die Beine gestellt wird, braucht es sehr viel Vertrauen, Verständnis, Menschenkenntnis und Mitgefühl. Das Brautpaar muss sich öffnen können, nicht nur indem, dass sie Silvia zu sich nach Hause holen, sondern kann auch ihre Art und Stil zeigen.
Unter grossem Druck, aber mit Herz und Seele dabei
«Auch wenn es manchmal sehr überfordernd sein kann, ist es immer wieder schön, das Ergebnis am Schluss anzuschauen», berichtet sie. «Natürlich wünscht sich jeder, dass die Hochzeit ein schöner Tag wird, an dem man sich gerne zurückerinnert.» So werde auch ein Druck auf die Hochzeitsplanerin ausgeübt. Als Erstes werden die Treffen geplant. In diesen Treffen muss Silvia viel Verständnis und gutes Vorstellungsvermögen unter Beweis stellen. Ideen werden gesammelt, grobe Planungen erstellt und alles wird ausgearbeitet. Das alles wird circa 1 Jahr vor der Hochzeit beginnen. «Du planst und organisiert nicht nur, sondern machst auch das Hochzeitsbudget», weist Silvia drauf hin. So sei es sehr wichtig, mit Herz und Seele dabei zu sein, sagt sie wie aus dem Herzen gesprochen
Problemthema Lohn
Silvia berichtet, dass der Lohn sehr mager ist. Der Lohn beträgt etwa 10 % bis 15 % von dem Hochzeitsbudget. Ohne Nebenverdienst würde man sehr schlecht über die Runden kommen. Leider ist es für die Obwaldnerin schwierig die richtigen Personen auf sich aufmerksam zu machen, da sie ihre Reichweite noch nicht erweitert hat.
Alles unter einen Hut
Zeit für die Familie bleibt nicht immer. So wird auch sehr oft am Abend als Hochzeitsplanerin gearbeitet. «In der Vergangenheit musste meine Familie sich meiner Arbeit anpassen. Je nach Arbeit bleibt zum Teil nicht viel Zeit für mich oder meiner Familie übrig, zum Glück konnten wir das in letzter Zeit ändern.» Durch den Abschluss hat die Obwaldnerin keinen Schulstress mehr. «Dadurch habe ich mehr Zeit für mich oder kann die Zeit mit meiner Familie verbringen und neue Erinnerungen schaffen», erzählt Silvia mit einem Lächeln.
Zukunft ahoi
In Zukunft plant Silvia Rohrer weiterhin auf diesem Beruf zu bleiben und ihr Dienstleistung treu zu bleiben. Die diplomierte Hochzeitsplanerin will den sogenannten «Tafelmajor» aus ländlicher Gegend vergessen lassen. Mit so vielen Berufen kann es anstrengend und zum Teil nervenaufreibend sein, aber dafür freue sich Silvia immer wieder die Entwicklung und Erfahrung mitzuerleben.
Tafelmajor= Macht zum Teil die gleichen Aufgaben wie eine Hochzeitsplanerin, aber geht nicht wirklich ins Detail ein. (Je nach Person anders).