Ein schwerer Weg
Aufgrund der Arbeitslosigkeit in Spanien musste Luis Atalaya 2012 auswandern; paar Jahre später traf sich die Familie Atalaya-Cardenas wieder zum ersten Mal in Luzern. Esther Atalaya hat in Spanien die Grundschule sowie die Sekundarschule absolviert.
Seit klein an war sie sprachbegabt und konnte bereits mit 12 schon zwei Sprachen: Englisch und Französisch – beide auf gutem Niveau, was in Südspanien nicht üblich ist. Aus diesem Grund wollte sie etwas machen, das mit Sprachen zu tun hatte
Esther Atalaya schloss die 4. Sekundarklasse in Spanien ab. Genau einem Monat später, nachdem sie 14 geworden ist, veränderte sich ihr Leben: Sie musste ihre Heimat verlassen. In die Schweiz war sie allein, musste sie die Sekundarschule wiederholen, und das 10. Schuljahr aufgrund eines Missverständnisses besuchen. «Es war schwer, sich in ein anderes Land zu integrieren, aber mir fiel es einfach, mit einer anderen Kultur umzugehen.»
Berufssuche
Erst in der 3. Sekundarklasse wurde sie über das Berufsleben informiert. Mit 15 wurde ihr gesagt, ihr Traumjob sei in der Schweiz nicht möglich, da es für diesen Beruf keine Lehre gäbe. «es war ein grosser Shock für mich, da ich dachte, ich konnte nicht mehr Dolmetscherin, Übersetzerin oder Stewardess werden.» Sie wusste nicht mehr, wie weiter.
Nach diversen Tests, um zu schauen, welchen Beruf ihr passen beziehungsweise gefallen würde, sowie diverse Schnupperlehen und Praktiken, fand sie eine passende Stelle für sie.
Auf Empfehlung ihrer Mutter, welche in Spanien ein Wirtschaftsstudium absolviert hat, begann Esther im 2017 die kaufmännische Ausbildung und durfte sie in zwei Firmen absolvieren: Das erste Lehrjahr absolvierte sie bei der GfK Switzerland AG – ein Marktforschungsinstitut -, und die zwei letzten Jahre arbeitete sie an der Hochschule Luzern – Informatik in Rotkreuz. Trotzt Covid Situation konnte sie die Ausbildung als Kauffrau EFZ im E-Profil erfolgreich abschliessen.
Eine fixe Stelle
Seit letzten Sommer arbeitet Esther Atalaya an der Hochschule Luzern – Informatik als administrative Studienbetreuerin. Hauptsächlich betreut sie zwei Kurse, sogenannte CAS Programme – administrativ – im Bereich Weiterbildung. Zudem ist sie für weitere verschiedene Aufgaben zuständig; die wichtigste, sie ist für die gesamte Administration der Vereine, welche an der Hochschule Luzern-Informatik angesiedelt sind, verantwortlich.
Sie kümmert sich um die Korrespondenz, die Webseiten, Buchhaltung, Mitgliederverwaltung, die Organisation von Events, und die Teilnahme sowie Protokollführung an Vorstandssitzungen sowie Generalversammlungen.
Als administrative Studienbetreuerin ist Esther für die Planung der Durchführungen sowie Infoveranstaltungen zuständig, erstellt die Stundenpläne sowie Diplomunterlagen und ist die Ansprechperson für Kursteilnehmende sowie Interessierte.
Die 42-Stunden-Woche
«Normalerweise bin ich bereits um 07.30 Uhr in meinem Büro in Rotkreuz und beginne, meine Mails abzuarbeiten. Nachdem ich die Korrespondenz erledigt habe, arbeite ich an meinen Pendenzen. Da ich für diverse Arbeiten zuständig bin, verteile ich die Tasks über den Tag. Um effizienter zu arbeiten, beginne ich mit den schnell erledigten Aufgaben. Je nach Zeitraum, ob es zwischen Mai-Juni oder Oktober-November ist, findet die Planung der CAS-Durchführungen statt. In diesem Zeitraum erstelle ich einen neuen Stundenplan anhand des Stundenplans der letzten Durchführung, hole das Feedback des Programmleiters ein und frage bei den Dozierenden nach, ob sie bereit sind, (wieder) bei uns zu unterrichten. Üblicherweise bearbeite ich Interessentenanfragen oder Anmeldungen für die CAS. Die Interessierten melden sich über ein online Tool an, ich prüfe die Angaben auf Zulassung und bestätige die Aufnahme. Je nach Zeitraum bereite ich die Traktanden für eine Vorstandssitzung vor oder finalisiere ein Protokoll. Während der Covid Situation haben wir Webinare angeboten – dafür muss ich diese auf unseren sozialen Medien veröffentlichen, die Anmeldungen bearbeiten, am Webinar teilnehmen und es aufnehmen. Danach bearbeite ich die Aufnahme, publiziere sie auf YouTube und teile den Link mit den Teilnehmenden.
Zwischendurch mache ich auch kurze Pausen – gäll!».
Zukunftspläne
Nach anderthalb Jahre möchte Esther wieder zur Schule gehen und ein Studium anfangen – berufsbegleitend aber. Sie kann sich vorstellen, etwas im Bereich Business Administration oder Wirtschaft zu erlernen.