Grandma! Ich möchte in die NBA!

Schon als 5-Jähriger, wusste Antwoine Anderson was er sein möchte. Das Ziel war professioneller Basketballer zu werden, welcher in der NBA spielt. «Meine Grossmutter sagte immer, ich habe nichts anderes gesagt als Kind», so Anderson. Doch sein Traum, in der NBA zu spielen, wurde leider durch eine Verletzung im letzten Jahr seiner College-Karriere verhindert. Als das Auswahltraining für die NBA-Drafts verlief, war er in Rehabilitation aufgrund einer Labrumläsion (eine Hüftgelenk-Verletzung) und konnte somit an keinen dieser Trainings teilnehmen. Doch aufgeben kennt Antwoine nicht. Paar Jahre später beginnt seine Profi-Karriere in der Schweiz.

Sportler, Musiker oder die Strassen

«Wo ich herkomme, gibt es nicht viele Optionen für Leute wie mich», erzählt Antwoine. Er wächst auf in Rochester, eine Gegend auf der Westseite von New York. Basketball ist keine Option, sondern ein Ausweg, berichtet Anderson. Entweder man wird erfolgreich als Sportler oder Musiker und entkommt so den Strassen oder man wird in den Teufelskreis der sogenannten Gangs und Kriminalität gefangen. Jugendliche, denen es nicht gelingt, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, steht teilweise lebenslange Inhaftierung oder der Tod bevor. Antwoine Anderson sagt, er schätze sich glücklich und dankbar, zähle er nicht zu diesen Jugendlichen.

Eine harte Entscheidung

In seiner Jugend spielt Antwoine Anderson zwei Sportarten, nämlich Basketball und Football. Schon sehr früh merkt er, dass er viel besser war als die meisten aus seiner Altersklasse. Also entschliesst er sich, beide Sportarten ernst zu nehmen und tritt kurz darauf beiden Mannschaften seiner Schule bei. Als seine Freshman Saison an der Bishop Kearney High-School ansteht, wird es Zeit, sich zu entscheiden. «Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, weil ich in beiden Sportarten sehr gut war», so Anderson. Doch zuletzt gewinnt Basketball doch sein Herz. Somit verwirft er die kurze Footballkariere und setzt Basketball als seine erste Priorität.

Start seiner professionellen Basketballkarriere

Antwoine Anderson unterschreibt seinen ersten Spielvertrag 2019 bei den Pully Lausanne Foxes. Da spielt er eine halbe Saison erfolgreich. Er ist sehr zufrieden mit sich. Mit der neuen Umgebung, einem Neuen Team und einer ganz anderen Sprache kommt er gut zurecht. Leider zieht er sich Mitte der Saison ein Kreuzbänderriss zu. Danach muss er sich die restliche Zeit der Saison von der Verletzung erholen. Nach der Heilung des Kreuzbandes erhält er ein Angebot des Swiss Central Basket (SCB) und spielt bis heute in der Zentralschweizer Mannschaft.

Ausgleich im Alltag ist wichtig.

Anderson hat neben den vielen, harten Trainings nicht viel Zeit für anderes. Die wenige Zeit, die er jedoch hat, nimmt er sich zum Erholen und um mit Freunden und Familie zu Hause Zeit zu verbringen. « Am liebsten spiele ich aber Videogames», sagt Anderson lachend. Dabei kann er den Kopf abschalten und muss sich nicht gross bewegen. Da sein Alltag schon aus viel Bewegung besteht kann er sich das gut leisten.

Mentale Stärke

Obwohl ein Profi-Basketballspieler viel körperlich leisten muss, brauche es eine mentale Stärke. Auf die Frage, was er den Jugendlichen auf den Weg geben kann, erzählt er: «Man muss viel Zuversicht haben. Es wird viele geben, die dir erzählen, dass der Weg zu schwierig ist oder gar unmöglich sei, doch einfach an sich glauben und die anderen reden lassen.» Weiter erwähnt Anderson, dass er nach der Verletzung am Hüftgelenk viel an seiner Karriere zweifelt. Es brauche halt viel Zeit und Geduld den Rückschlag zu überstehen.

Basketballkariere ist nicht für immer

Die Basketballkariere endet früh im Leben, wie viele Sportkarrieren. Danach möchte Antwoine Anderson weiter im Bereiche des Basketballs bleiben. Er möchte gerne Kinder und Jugendliche unterrichten, trainieren und ihnen im Prozess zur Seite stehen. Ausserdem möchte er gerne in den nächsten Jahren seinen Masterabschluss beenden, um sich somit einen Platz in der Arbeitswelt zu verschaffen.

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