Mehr als nur ein Nebenjob

Schon länger spielte sie mit dem Gedanken einen Job auszuführen, der ihr einen Ausgleich zum Studium bieten würde und ihr auch Freude bereitet. Nach mehreren Einsätzen bei Läderach in der Mall of Switzerland suchte sie eine neue und langfristige Herausforderung: Durch ein Inserat erfuhr sie von der freien Stelle und bewarb sich online dafür. Das Ganze ging sehr schnell, denn bereits nach einem Monat startete sie bei H&M als Verkäuferin. Zu ihren Hauptaufgaben gehört die Beratung von Kunden*innen, das Auffüllen der Ware, die Bedienung der Kassen und das Auspacken der Lieferungen. Mittlerweile arbeitet sie seit zwei Jahren zufrieden bei H&M. Ihre freien Tage verbringt sie am liebsten gemeinsam mit ihrem Partner oder ihrer Familie.

Kundenbedürfnisse im Wandel

Im Verlauf der letzten zwei Jahren verlor die Filiale am Bahnhof Luzern viele Kunden, berichtet sie. Ein Grund sei die Pandemie. «Die Menschen trauen sich nicht mehr, so wie früher, in die Läden oder können es sich nicht mehr leisten». Die Kunden bevorzugen immer mehr den bequemen Online-Einkauf. Dieses Phänomen werde durch die Pandemie verstärkt, erläutert Valeria.

«Wir müssen mit der Technologie mitgehen.»

Die Filiale am Bahnhof Luzern sei eine der ersten Filialen in der Schweiz im Bereich der Kleiderbranche, die Self-Ceckout Kassen einführte: «Grundsätzlich kommen die Kunden in unseren Laden und scannen ihre Produkte selbständig – so wie bei Coop oder Migros.» Natürlich sei es für die Kunden etwas gewöhnungsbedürftig, da zum Beispiel jeweils noch die Sicherungen entfernt werden müssen. Die Self-Chekout Kassen gibt es nun bereits seit einigen Monaten. Nichtsdestotrotz erzählt sie, dass viele Kunden noch erstaunt seien, wenn sie diese zum ersten Mal entdecken. «Die Kunden achten sich oftmals gar nicht, sondern stehen einfach an der Kasse und warten, bis sie von einem Mitarbeiter bedient werden, weil sie es sich nicht gewohnt sind», berichtet sie. Sie erzählt auch, dass die Self-Checkout Kassen sehr unterschiedlich von den Kunden wahrgenommen werden. «Nicht alle sind ein Fan davon und sind davon überzeugt, dass die Technik uns ersetzt, was aber nicht ganz stimmt», meinte sie. Dank diesem System werde weniger Personal an der Kasse benötigt. Ausserdem kämen dadurch die anderen Hauptaufgaben, wie zum Beispiel die Warenpflege nicht zu kurz. Ebenfalls sei es heutzutage ein Muss mit der Technologie mitzugehen, da die Modernisierung unsere Zukunft darstelle, gemäss sie.

Gefahren der Zukunft

Durch die zunehmende Vorliebe des Online-Shops sowie der Entwicklung der Pandemie gehen immer weniger Kunden in den Laden einkaufen. Obwohl der Umsatz durch den Online-Shop ausgeglichen wird, stelle er trotzdem eine grosse Gefahr für den Detailhandel, so wie wir ihn heute kennen, dar. Als eine mögliche Massnahme dagegen sei es notwendig, die Kunden stärker zu binden, beschreibt sie. Dies erfolge anhand der «H&M-Member» Kundenkarte. Auf diese Weise werde der Kunde verstärkt auf Aktionen oder spezielle Angebote des Ladens aufmerksam gemacht, was dazu führt, dass er dadurch regelmässiger den Laden besucht.

Kunden machen es ihr nicht immer leicht.

«Viele Kunden teilen ihre Freude aber leider auch ihren Frust mit uns Verkäufer*innen», äussert sie. Aus diesem Grund brauche es ihrerseits viel Geduld und Motivation, um mit den Kunden angemessen umzugehen. Sie fügt hinzu, dass es sehr schön sei, wenn sie Kunden berät und diese ihre Zufriedenheit sowie ihre Dankbarkeit ausstrahlen.

Zwischen Arbeit und Schule «Nebst der Arbeit besuche ich die Pädagogische Hochschule in Luzern.» Ihr Ziel ist es, Lehrperson auf der Sekundarstufe zu werden. Dies dauere noch knapp zweieinhalb Jahre. Momentan befindet sie sich am Ende des fünften Semesters und mitten eines Praktikums. In ihrer freien Zeit macht sie es sich gerne zu Hause gemütlich, um den vollgepackten Alltag zu begleichen.

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