Von der Gastronomie zur Dienstleistung/Logistik
Für Balázs Balogh war klar, er möchte einen Berufsweg angehen, ohne viel zu lernen. Das Gymnasium schloss er ohne viel Aufwand ab und ging seinen Vorlieben, dem Gastgewerbe, nach. In der Schweiz begann er in diversen Restaurants zu servieren und verdiente so sein Geld. Durch eine Vertretung eines Kollegen im Carrefour Swiss hatte er die Möglichkeit, vom Service in den Detailhandel zu wechseln. «Mich hat sofort die Welt des Verkaufs beeindruckt. Ich konnte meine Kunden/innen weiterhin zufriedenstellen und hatte dabei geregelte Arbeitszeiten und Zeit für meine Freizeit», sagt er auf die Frage, wieso es ihn überzeugt habe, im Verkauf weiterhin tätig zu sein. Nachdem die Carrefour Swiss 2007 die Schweiz verlass, startete er seine neue Tätigkeit als Filialleiter bei Aldi Schweiz in diversen Filialen. Ab dem Jahr 2009 war er bei Ottos AG Schweiz in Zuchwil während sechs Jahren Filialleiter.
Kontrolle und Koordination
Balázs Balogh begann als stellvertretender Supermarktleiter in der Food-Abteilung bei Manor. «Ich habe immer gedacht, ich bleibe in der Food-Abteilung, doch dann kam ein neuer Chef, der meine Fähigkeiten zur Dienstleistung im Non-Food Bereich erkannt hat» Daraufhin fing Balázs Balogh im Jahr 2018 als Supportmanager an. Dazu gehörten die Leitung der ganzen Warenhauslogistik, das Rechnungswesen, der Kundendienst und Warenaufbereitung. Der ganze Warenfluss, Wareneingang, Warenausgang, Reklamationen und Rechnungsbearbeitung waren die Aufgaben seines Teams. Aktuell arbeitet er immer noch in dieser Position. Er hat in den letzten drei Jahren die Abläufe auf Effizienz geprüft und die Verantwortung über die Sicherheit mit den Arbeitenden dazugewonnen.
Neun Stunden im Leben von Balázs Balogh
Auf die Frage, wie sein Tag aussieht, erzählt er mir folgendes: «Mit dem Rundgang in meinem Verantwortungsbereich fängt mein Tag an. Da schaue ich, ob alles rund läuft oder ob jemand meine Unterstützung braucht.» Er begrüsst seine Mitarbeiter und ist offen, Probleme und Fragen zu besprechen und zu lösen. An seinem Schreibtisch beginnt er seine täglichen E-Mails zu bearbeiten und plant den groben Tagesablauf, wie Meetings, Sitzungen, die Besprechung von Projekten und das daily-business. Die Kontrolle der automatischen und manuellen Wareneingänge gehören zum daily-business, wie auch die Prüfung von offenen laufenden Projekten, zum Beispiel die Arbeitssicherheit und Notfall-Konzept. Im letzten Jahr veränderte sich sein Aufgabegebiet und Corona bedingte Massnahmen kamen dazu. Seinen Tag beendet Balázs Balogh je nach Arbeitsaufwand um 17:00 Uhr oder spätestens um 18:00 Uhr: «An meiner Arbeit schätze ich es sehr, dass ich meine Zeit selber einteilen kann und dass meine Arbeitswoche von Monat bis Freitag geht.»
Zukunftspläne seines Berufes
«Auch wenn sich die Welt immer mehr digitalisiert und in Richtung Onlineshopping bewegt, braucht es immer jemanden, der die logistischen Aufgaben leitet und die Reklamationen bearbeitet.» Die Angst seinen, Beruf zu verlieren oder durch einen Roboter ersetzt zu werden, hat Balázs Balogh also nicht. Für seine private Zukunft hat er auch schon Pläne: «Für mich ist es das Wichtigste, dass meine Kinder im Leben Fuss fassen, ausgebildet sind und eine gute Arbeit haben», nur so kann sich Balázs Balogh vorstellen, seinen Bedürfnissen nachzugehen. Die wohlverdiente Pension möchte er in seiner Heimat, mit seiner Frau geniessen.