Arbeite so gut wie nötig und nicht so gut wie möglich
«Ein sehr vielfälltiger Beruf», laut Ivan Zimmermann, «der Übergang von Büro und Werksatt gefällt mir am besten». Denn Ivan ist nicht nur in seinem gelernten Beruf Polymechaniker tätig, sondern übernimmt auch Führungspositionen und sonstige- Tätigkeiten. Er bezeichne sich selbst als Perfektionist und sei auch nicht der Einzige in diesem Beruf. Was dies wohl mit dem Beruf Polymechaniker zu tun hat?
Eine Werkstattmit Düften von Metallen, Ölen und sonstigen Gerüchen, denen man eigentlich lieber aus dem Weg gehen möchte. Voller Schmutz unter den Fingernägeln und befleckten, stinkenden Arbeitskleidern. So könnte der Albtraum von vielen anderen aussehen, doch dies ist Ivans tägliches Brot und sein Berufsalltag.
In ruhigen Zeiten sieht ein Arbeitstag wie folgt aus: In früher Morgenstunde macht sich Ivan bereit für die Arbeit, denn schon um ca. 6.00 Uhr fängt sein Tag an. Er betritt nicht zuerst, wie man jetzt meinen könnte, die Werkstatt, sondern sein Büro. Da er nach ein paar Weiterbildungen und Kursen zu Berufbildner, Sicherheitsbeauftragter- sowie Stellvertretender Leiter Abteilung MAF, auch im Büro tätig ist. Natürlich läuft sein Alltag trotzdem nicht wie bei einem «Bürogummi» ab. Er startet nun seinen Computer und stöbert zuerst durch die neuen Meldungen von Problemen und Störungen, der vorherigen Nacht. «Da werde ich die dringenden und weniger dringenden Meldungen herausfiltern», erklärt er mir. Er teilt die Aufgaben im Team auf. Natürlich leistet auch er seinen Beitrag und übernimmt Aufgaben selbst oder zusammen mit seinen Lernenden. «Bei Fertigungsteilchen gehe ich zuerst elektronisch im System schauen, ob es eine passende Zeichnung dazu gibt», enthüllt er. Danach wird kontrolliert, ob das gebrauchte Material schon vorhanden ist und zur Verfügung steht. Wenn diese Dinge noch nicht gegeben seien, erschwere dies seine Arbeit. In dem Fall müsse man das kaputte Teilchen von der Maschine entfernen und herausfinden, wie man es ersetzen oder erneuren könne. Da er Freude an der Herausforerung hat, macht ihm dieses «Problem» nichts aus. Die Vorbereitung ist eines der grössten Bestandteile seines Berufes. Von der Vorbereitung bis zur Ausführung muss man sehr genau vorgehen.
Und dennoch: Sein Beruf wird immer weniger benötigt. Die Gesellschaft entwickelt sich ständig zu einer «Wegwerfgesellschaft», was für den Polymechaniker ein Problem darstellt. Seine Aufgabe ist es, unter anderem Teilchen zu reparieren. Man wolle heutzutage zum Beispiel nicht mehr zwei Mann aufbringen, nur um ein Manometer zu repatieren, welches man günstig und einfach neu beschaffen könne. Auch die Digitalisierung wirkt sich auf seinen Beruf aus. Denn nicht alle Betriebe betreiben diesen Beruf noch nach «alter Schule», wie die Perlen Papier AG, in der Ivan arbeitet. Wenn er also ein Teilchen von Hand mit Hilfe von Maschinen macht, wird irgendwo anders ein Teilchen von einer voll automatischen Maschine hergestellt und wird nur noch zum Schluss von einem Polymechaniker überprüft. Doch dank solcher Betriebe wie die Perlen Papier AG kann man diesen Beruf noch wie früher ausführen.
Man muss sicher ein paar Fähigkeiten mitsichbringen, um in diesem Beruf tätig zu sein. Ein gewisses Gespür für Handwerkliches, solle man aufbringen können. Das genaue Arbeiten gehöre auch dazu. Deshalb sollten auch viele Perfektionisten in diesem Beruf arbeiten. So entstand ebenfalls der Spruch «Arbeite so gut wie nötig und nicht so gut wie möglich». «Es erklärt das ‹Problem›, welches viele haben», berichtet Ivan. Es sei schwer, nicht so gut zu arbeiten, wie man eigentlich könne. Aber in manchen Arbeits-Situationen ergibt sich nicht die nötige Zeit dazu. Auch wenn man meinen könnte, es sei ein eher dreckiger und abwertender Beruf, stimmt dies auf keinen Fall. «Es ist ein sehr erfüllender Beruf», verkündet Ivan stolz. Es sei keine schlechte Sache, mit vielleicht schmutziger Arbeitskleidung in einer Werkstatt, sich die Hände schmierig zu machen. Ebenfalls sei es auch nicht unbedingt notwendig, eine Weiterbildung zu machen. «Auch trotz der Digitalisierung und der heutigen Gesellschaft hat dieser Beruf eine vielversprechende Zukunft und ist sehr empfehlenswert»
Hallo Hanna
Ich finde dein Beruf Portrait sehr gut. Es ist gut verständlich und enthält die wichtigsten Informationen über den Beruf Polymechaniker. 😉
Lg Lydia xx