Wo die Kraft der Arme versagt, muss der Kopf arbeiten

Agim, 45 Jahre, Maurer, seit über 20 Jahren, obwohl er nicht spezialisiert ist, kennt er seine Arbeit sehr gut: “Alles, was ich weiss und alles, was ich gelernt habe, ist dank der praktischen Arbeit auf der Baustelle”, obwohl es heute neue Erfindungen gibt und neue Techniken, er macht Dinge, wie er kann. Jeden Tag lernt er vielleicht etwas Neues, denn im Leben hört man nie auf zu lernen.

Seit vielen Jahren macht Agim jeden Tag die gleiche Routine. Sein Tag beginnt um sechs, manchmal sogar früher, er frühstückt und macht sich auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz. Da die Baustelle, auf der er arbeitet, in der Nähe von seinem Haus ist, muss er morgens nicht weit fahren. Vor acht fängt er an zu arbeiten. Er erwähnt: «Normalerweise arbeitet jeder selbständig, aber manchmal braucht man die Hilfe mehrerer Leute, um eine Arbeit zu Ende zu bringen» wie das Sprichwort Einigkeit macht stark sagt. In der Mittagspause ist er mit den anderen in der Gruppe, sie sprechen und lachen zusammen. Manchmal findet er Zeit zum Ausruhen, indem er ein paar Minuten einschläft. Nach der Pause wird die Arbeit wieder aufgenommen und wird bis 17 Uhr fortgesetzt.

Die meisten Maurer arbeiten in offener Umgebung, bei Regen, Schnee oder Sonnenschein. Im Winter sind die Temperaturen kälter, aus diesem Grund empfiehlt Agim, sich entsprechend und etwas wärmer zu kleiden. Zur Sicherheit meint er: “Ich bin verpflichtet, einen Helm zu tragen, um meinen Kopf zu schützen. Die Schuhe müssen geeignet sein, ohne die ich mich sehr verletzen kann. “Damit die Augen auch vor Staub und anderen Materialien, die bei der Arbeit verwendet werden, geschützt sind, wäre es besser und sicherer eine Schutzbrille zu tragen. Es handelt sich um einen Job, der eine gewisse Aufmerksamkeit und körperliche Kraft erfordert. „Offensichtlich ist mein Körper über die Jahre geschwächt“, erläutert Agim, der oft über Rückenschmerzen klagt. Es passierte mehrmals, dass er verletzt wurde, Gott sei Dank nichts Ernstes.

Er erzählt auch von seiner Kindheit: „Wir waren eine grosse Familie und wir haben alle zusammen mit den Brüdern meines Vaters gelebt“, erklärt er. „Ich habe als Sechsjähriger viel getan“, weil er seine Hilfe der Familie geben musste. Nach Beendigung seines Studiums an der Mechanikerschule in Kline musste er aus politischen und finanziellen Gründen, den Kosovo verlassen und ins Ausland nach Italien ziehen. Dort, in diesem unbekannten Land, weit weg von der Familie, beginnt ein neues Leben. Da er keine Möglichkeit hatte, Mechaniker zu werden, begann er in Vollzeit als Maurer zu arbeiten. Die schwierigste Zeit, die er bei der Arbeit überwinden konnte, war während der Pandemie. Er war im Vergleich zu anderen Zeiten unmotiviert. Die Angst, seine Eltern in den Ferien nicht besuchen zu können, war gross. Tatsächlich wartet er immer noch darauf, zu gehen. Er vermisst sein Land und seine Familie.

 Seit einigen Jahren lebt er in der Schweiz. Er versucht zu vergleichen, wie er hier anders arbeitet als in Italien. “Es gibt nicht grosse Unterschiede, ehrlich gesagt ist es der gleiche Job, aber es gibt einen kleinen Unterschied: Hier ist das Wetter anders, sehr oft regnet es und ich werde hier nass, trotzdem muss ich noch arbeiten. In Italien hingegen, wenn es regnete, durften wir nach Hause gehen und freihaben. “Seine Arbeit, so schwierig sie auch sein mag, motiviert ihn, sein Bestes zu geben: Das erste Projekt von Agim und seinem Team war das neue Spital des Kantons Uri in Altdorf. Offenbar war auch er zufrieden: „Ich gebe alles. Manchmal mag es ermüdend erscheinen, aber wenn man die fertige Arbeit sieht, zahlt sich das Ergebnis aus.“

2 Comments

  1. Hallo Artenisa
    Ich finde dein Text sehr spannend und man sieht, dass du dich sehr Mühe gegeben hast! Mir hat den Vergleich mit Italien gefallen und wie du die Unterschiedene erwähnt hast. 🙂
    Sehr gut gemacht!
    – Vjollca

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