von der Anlage zum Laden
In einer grossen Anlage in Gränichen im Aargau wird das leckere Brot hergestellt, welches wir schlussendlich in unserem Migros kaufen. Dort arbeitet auch Marija Lukic (18) an einem der vielen Laufbändern, auf welchen pro Stunde 2’000 Backwaren produziert werden. In einer Bäckeruniform und Haarnetz arbeiten dort auch 700 andere Mitarbeiter.
Marija sagt: «Ich arbeite mit vielen verschiedenen Lebensmitteln und achte auf die Produktion der Backwaren.» Nur dank Leuten, welche den Beruf Lebensmitteltechnologe ausüben, können wir sicher unsere Backwaren zu uns nehmen, ohne gross nachdenken zu müssen, ob diese gesund sind.
Marija mag es, immer in einem Team zu arbeiten, in welchem sie Leute schon kennt, darum gefällt ihr der Beruf auch so, da sie nicht oft neue Verknüpfungen suchen muss, denn sie arbeitet jedes Jahr mit den gleichen Leuten. In einem Team sind jedoch nicht nur Lebensmitteltechnologen, sondern auch Lebensmittelpraktiker, Anlageführer, Logistiker und noch einige andere interessante Berufe.
Am frühen Morgen, je nach Schicht sogar um 03:00 Uhr morgens, wenn Marija in die Firma eintritt, startet sie die Maschinen, an welchen sie den ganzen Tag verbringen wird. Das Team arbeitet zusammen an einem Laufband, aber an verschiedenen Maschinen. Ausser dem Anlageführer, denn dieser muss die ganze Zeit hin und her an jeder Maschine und jedem Mitarbeiter begleiten, um sich einen Überblick zu verschaffen, ob denn auch alles so richtig ist oder ob man etwas verbessern sollte. Sobald er sieht, dass etwas an einer Maschine nicht stimmt, die Maschine aber keinen eigenen Alarm ausgelöst hat, geht der Anlageführer zu einem manuellen Knopf und löst so den Alarm aus, bei welchem alle Maschinen anhalten und der ganze Produktionsprozess gestoppt wird, bis das Problem gelöst wird und der Anlageführer den Alarm ausschaltet.
Über acht Stunden am Tag verbringt Marija neben Maschinen, welche sie bedienen und gut schauen muss, dass auch ja kein Alarm losgeht. Am späten Abend – oder je nach Schicht auch am frühen Nachmittag – gibt Marija die Maschine an die Person weiter, welche nach ihrer Schicht an der Maschine arbeiten muss. Sie erklärt der Person, was – gemacht wurde mit der Maschine, ob die Maschine schon einen Alarm eingesetzt hatte oder um welche Zeit die Maschine angelassen worden ist, denn all das ist sehr wichtig, damit die Maschine nicht überbelastet wird. Wenn dies jedoch passieren würde, bräuchte man eine neue Maschine und bis diese ankommt, könnten wir kein so leckeres Brot in der Migros kaufen.
Den Beruf üben jedoch nicht nur die Jungen aus, sondern natürlich arbeiten viele der alten Generation, welche den jungen helfen, das Brot immer noch gleich herzustellen wie auch vor Jahrzehnten.
Der Beruf ist sehr anstrengend, da man immer schauen muss, dass auch ja nichts passiert mit den Backwaren und dass auch ja keine Macken in den Backwaren vorhanden sind, denn wenn dies der Fall ist, kann das Brot nicht verkauft werden, auch wenn das Brot an sich gut gebacken wurde. Doch natürlich werden die fehlgeschlagenen Backwaren nicht weggeschmissen. In der Firma gibt es einen kleinen Laden, wo die Backwaren gratis an Mitarbeiter herausgegeben werden, wie beispielsweise grosse und kleine Brote aber auch Teigwaren oder Süssgebäcke. Natürlich können auch Leute, welche nicht in der Firma arbeiten, dort Brote kaufen, welche nicht so perfekt aussehen wie die Backwaren, welche in der Migros zu finden sind.
Nachdem Marija die Lehre beendet, möchte sie sich weiterbilden zur Anlagenführerin, denn jeder Anlageführer war auch einmal ein junger Lebensmitteltechnologe, welcher die Lehre angefangen hat mit einem genauen Ziel vor seinen Augen.
Am Ende des Tages kommt Marija nach Hause und geht erstmal unter die Dusche, da sie von allen Seiten nach Backwaren riecht und danach geht sie direkt ins Bett und schläft auch meist direkt ein, da der Beruf sehr anstrengend sein kann.
Ich finde deinen Text sehr spannend und gut formuliert. Du hast den Text sehr abwechslungsreich geschrieben:)<3