Nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit absolvierte Annalies Fuchs-Wicki die dreijährige Handelsmatura an der Kantonsschule Alpenquai, Luzern. Nach einem Abstecher in die Treuhandbranche begann A. Fuchs-Wicki ihre Karriere bei einer Vermögensverwaltung, welche später von einer Privatbank übernommen wurde. So rutschte sie in diese Branche. «Unser Mutterhaus befindet sich in Genf und Filialen in Luzern, Zürich und Lugano gehören dazu.» Als Persönlichkeit mit Flair für Zahlen war sie erst in der Buchhaltung tätig und konnte bald die operative Führung der Gesamtbank übernehmen. Aufgrund ihrer ausserordentlichen Arbeitsleistung, Einsatzbereitschaft, Belastbarkeit und Stressresistenz wurde ihr im Jahr 2006 zusätzlich die Filialleitung der Geschäftsstelle in Luzern übertragen. Gleichzeitig wurde sie Personalverantwortliche für rund 50 Mitarbeitende in anderen Filialen und im Mutterhaus. «Eigentlich eine verrückte Geschichte, denn ich hatte nur interne bzw. fachspezifische Weiterbildungen besucht und keine höhere Fachschule absolviert.» Im Jahr 2010 war sie verantwortlich für die Eröffnung einer Geschäftsstelle in Dubai. Als im Jahr 2013 und 2014 ihre Söhne zur Welt kamen, gab sie alle Führungsverantwortungen ab. Die ihrem Wunsch entsprechende Nachfolge trat ihre Stellvertreterin an. A. Fuchs-Wicki arbeitet seit diesem Zeitpunkt in einem 40%-Pensum als kaufmännische Bankangestellte und Ansprechperson für Steuerangelegenheiten in der Filiale Luzern.
Das Zusammenspiel zwischen Familie und Beruf
Das Pensum bewältigt sie während zwei ganzen Tagen pro Woche. Normalerweise geht sie am Morgen gleichzeitig mit ihren Kindern aus dem Haus. Während der Mittagszeit sind sie bei ihrer Kollegin betreut und am Abend, wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, ist ihr Ehemann Erich rechtzeitig zu Hause. Problematischer wird es während den Schulferien. Aber glücklicherweise hat sie viele Geschwister und kann so die Betreuung aufteilen. Sie geht nach wie vor sehr gerne zur Arbeit. Sie kann sich mit ihrem Aufgabegebiet vollumfänglich identifizieren. «Meine Arbeit wird von meinen Vorgesetzten sehr geschätzt und das gibt mir Motivation, Höchstleistungen zu erbringen», erzählt sie stolz. Hinzufügend sagt sie: «Das war schon immer so, vielleicht gerade deshalb habe ich diese aussergewöhnliche Karriere machen können.»
«Einige Kunden möchten nur von mir betreut und beraten werden.»
Sie ist zuständig für sämtliche Steuerangelegenheiten und unterstützt als Beraterin heikle Bankentscheide. Sie sagt: «Einige Kunden möchten nur von mir betreut und beraten werden. Mein Aufgabengebiet ist somit sehr abwechslungsreich.» Sie arbeitet acht Stunden pro Tag. Sie haben ein grossartiges Arbeitsverhältnis untereinander und sind ein eingespieltes Team. Zur Arbeit in Luzern geht sie mit dem Auto, einen Parkplatz stellt der Arbeitgeber zur Verfügung.
Die notwendigen Anforderungen für den Beruf
Je nach Abteilung sind die Grundvoraussetzungen jedenfalls eine kaufmännische Ausbildung sowie fachspezifische Weiterbildungen oder höhere Fachschulen. Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit ergibt sich aus ihren langjährigen Erfahrungen und hat ihr Arbeitgeber persönlich für sie zugeschnitten. Falls sie einmal nicht mehr für diese Firma arbeitet, wird ihre Arbeitsstelle in dieser Form nicht mehr weitergeführt, sondern die Aufgaben an andere Personen oder Abteilungen abgegeben. Sie erläutert: «Jedenfalls sind für meine Tätigkeiten insbesondere vernetztes Denken, Ausdauer, Belastbarkeit sowie gute Umgangsformen essenziell.»
Abwechslung prägt den Berufsalltag
Jeder Arbeitstag ist unglaublich abwechslungsreich und spannend, sagt A. Fuchs-Wicki. Für sie sei es ein Ausgleich zum Familienleben. Sie erledige alle Aufgaben gerne. Der Austausch mit ihren Arbeitskollegen ist schön. Etwas schwieriger wird es, wenn aufgebrachte Kunden am Telefon oder während eines persönlichen Beratungsgespräch ausfällig und beleidigend werden. Sie erklärt: «Da hilft mir meine Erfahrung und die notwendige Ruhe, um die Situation psychologisch angenehm zu lösen.»
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Sie würde alles nochmals genauso machen. Natürlich sei sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen und ihre Arbeitsleistung sei anerkannt worden. Dazu benötigt man auch etwas Glück. Sie sei sehr zufrieden, was sie in ihrer beruflichen Laufbahn alles erleben durfte. A. Fuchs-Wicki sagt: «Es war lustig, anstrengend, hektisch und zum Teil auch tragisch, aber zusammenfassend immer sehr positiv.» Sie ist seit über 20 Jahren für denselben Arbeitgeber tätig, das sagt doch schon alles, oder?