Nadia Azeri, 28, reist seit 9 Jahren beruflich von Flughafen zu Flughafen. Ihr Arbeitsplatz, eher unüblich, im Flugzeug hoch über den Wolken. Was für viele den Start in den Urlaub bedeutet, ist für Nadia der normale Arbeitsalltag. Ob von Zürich nach New York oder von Dubai nach Paris – die Zeit vor dem Abflug und über den Wolken ist für sie Routine. Passagiere begrüßen, Koffer verstauen, Sandwiches und Getränke verteilen. Das ist nur ein kleiner Teil ihrer Aufgaben.
Während andere noch schlafen, steht Nadja mit gepackten Koffern vor dem Flughafen. Die Schicht an Bord beginnt dabei lange vor Abflug, bevor die Passagiere sich überhaupt am Check-in befinden. In einem sogenannten ‘’Briefing’’ besprechen Nadia und ihre Kollegen/innen zuerst alle Besonderheiten des Flugs und teilen sich die Aufgaben ein. Dazu zählen auch Aufgaben, die für die Gäste nicht direkt erkennbar sind, wie das Überprüfen der Notausrüstung. Sind die Gäste dann an Bord, schlüpft Nadia in die Rolle der hilfsbereiten Flugbegleiterin.
Was viele nicht wissen: Nadias Job ist nichts für schwache Nerven, denn der Job verlangt eine Menge Stresstoleranz und Empathie. Flexibilität ist dabei auch nicht nur im Kontakt mit den Passagieren gefragt, sondern auch in Nadias Kalender. Nadia und ihre Kollegen werden an sieben Tagen in der Woche im Jahr gebraucht. Feiertage oder wie das wohlverdiente Wochenende kennt sie nicht. Auch wenn sie für den Dienstplan teilweise Wunschdestinationen oder -tage äußern darf, muss sie sich auf Flüge weltweit und zu jeder Uhrzeit vorbereiten. Nadjas Job ist komplex und verlangt viel Disziplin, deshalb sollten Passagiere sich die Mühe machen, einen besseren Umgang mit Flugbegleiter/innen zu praktizieren.
Nadjas Job hat dennoch auch positive Seiten, wie bei Langstrecken-Flügen genug Zeit zu haben, um ein bisschen Urlaubsfeeling zu genießen, da der Crew vor Ort meistens ein bis zwei Tage bleiben, um sich vom langen Flug zu erholen. «Man startet manchmal in der Kälte und sitzt nach dem Flug mit seinen Füßen und in seiner Badehose im weißen Sand». Da vergisst Nadia oft, dass Sie eigentlich gerade im Dienst ist. Der Nachteil bei Langstreckenflügen ist, dass man die Pausen mit dem anderen Flugbegleiter/innen absprechen muss. Dies bedeutet, dass Nadia keine geregelten Pausen hat. Schnell tun einem die Füße und der Rücken weh vom langen Stehen und Bücken.
Die Anforderungen, um ein Mitglied der Bord-Crew bei Lufthansa zu werden, sind einerseits, dass man mindestens 1,60 Meter groß und andererseits, dass man 18 Jahre alt sein muss. Bei der Airline Lufthansa, bei der Nadia arbeitet, ist es verboten, sichtbare Tattoos und Piercings zu haben, da auf ein gepflegtes Erscheinungsbild Wert gelegt wird. Ein bestimmter Schulabschluss ist bei der Lufthansa nicht vorgeschrieben, doch das differenziert sich bei jeder Flugbegleitung. Für den Umgang mit internationalen Passagieren sind allerdings gute Englischkenntnisse eine Grundvoraussetzung. Als Flugbegleiter/in arbeitet man in einem Team. Somit müssen Nadias Kollegen/innen sich auf Sie verlassen können, damit der Ablauf an Bord reibungslos verläuft. Aus diesem Grund ist die Teamfähigkeit ein Muss für die Ausübung dieses Berufs. Eine weitere Voraussetzung ist, dass man als Flugbegleiter/innen gut schwimmen sollte, da bei einer Notladung auf dem Wasser, diese Fähigkeit lebensrettend sein kann. Das Seepferdchen reicht allein leider nicht aus.
Mach dein Hobby zum Beruf: auch wenn es nicht einfach ist Mutter, zu sein und einen Vollzeitberuf zu haben,würde Nadia ihren Job für kein Geld der Welt tauschen wollen. Flugbegleiterin zu sein und um die Welt zu reisen, macht ihr nicht nur viel Spass, sondern ist zugleich auch ihr Hobby. “Für die meisten Menschen ist der Himmel die Grenze. Für mich ist der Himmel mein zuhause.”