Von Larissa Fritschy
Seit ungefähr zwei Jahren arbeitet Cecilia Heer beim Zwangsmassnahmengericht Luzern in Kriens. Seitdem hat sie vieles erlebt. Die 22-Jährige hat ihre Ausbildung zur Kauffrau in den Jahren 2016 bis 2019 beim Finanzdepartement Luzern gemacht. Dort hat sie ihr erstes Jahr bei der Dienststelle Steuern verbracht, dort war sie bei den Abteilungen Quellensteuern (Personen ohne Schweizer Pass werden besteuert) und Immobilienbewertung (Wenn man Eigentum hat wie z.b eine Wohnung oder ein Haus, muss man das bewerten lassen). ihr zweites Lehrjahr bei der Dienststelle Immobilien (Gebäude des Kantons werden umgebaut oder renoviert, dazu gehört auch das Gericht) und das Dritte bei der Dienststelle Personal (Zuständig für die Löhne der Mitarbeiter des Kantons und Lehrer), Abteilung Verwaltung. Eineinhalb Jahre arbeitete Sie noch bei der Dienststelle Steuern bei der Immobilienbewertung. Als ihr Vertrag ablief und sie nicht zu einer anderen Abteilung wollte, ging sie. Laut Cecilia war ihre Lehre sehr spannend, weil sie an verschiedenen Orten war «Es war gut, es war eine schöne Zeit. Ich werde es nicht vermissen» Im Sommer 2020 hat sie dann ihre Stelle als Sachbearbeiterin des Zwangsmassnahmengericht Luzern und des Bezirksgericht Kriens angetreten. Kurz darauf hat sie eine Weiterbildung zur Berufsbildnerin gemacht. Ihr Alltag ist sehr abwechslungsreich, weil sie meistens nicht weiss, was sie erwartet. Zwischen 7:15 und 7:45 Uhr fängt Cecilia an zu arbeiten. Was sie macht? «Es ist sehr ungewiss, ob ein Fall reinkommt oder nicht», was eine Herausforderung ist. Da das ZMG mit einer Pendenzenliste arbeitet, weiss sie was sicher bevorsteht. Sie muss trotzdem sehr spontan sein, weil vielleicht ein Fall hereinkommt, der dringender ist. Zudem muss sie belastbar sein, weil sie an verschiedenen Orten arbeitet. Ein grosser Teil der Arbeit bei einem Gericht ist Entscheide der Richter vorbereiten, ausfertigen und versenden. Manchmal setzt sie auch Verhandlungen an, muss bei Bedarf einen Dolmetscher organisieren, mit
einem Rechtsanwalt Termine festlegen oder einen Staatsanwalt vorladen. Cecilia arbeitet eng mit den Staatsanwaltschaften Eins bis Fünf und mit der Polizei zusammen. Zum Beispiel bewilligt sie Anträge auf Untersuchungshaft oder auf Überwachung von Verdächtigen Personen. Nebst dem Zwangsmassnahmengericht arbeitet Cecilia als Stellvertretung beim SchKG (Schuldbetreibungs- und Konkursrecht). Dort eröffnet sie Konkurse, bearbeitet ausgeschlagene Erbschaften, oder bewilligt die Auflösung eines Rechtsvorschlages. Auch bei der Buchhaltung ist sie Stellvertretung. Gleichzeitig ist Cecilia Berufsbildnerin. Das macht ihre Stelle sehr abwechslungsreich, da sie durch den Empfang auch Kundenkontakt hat. Auf die Frage, ob sie ihren Job gerne macht, antwortete sie, ohne zu zögern: «Gut, ich arbeite gerne, Ich komme gerne arbeiten, ich bin motiviert. Klar gibt es Tage wo weniger Motivation vorhanden ist, aber eigentlich komme ich gerne arbeiten und ich bin glücklich mit meinem Arbeitsplatz.» Herausforderungen beim ZMG sind, dass manchmal nichts los ist, aber dafür an einem anderen Tag sehr viel. Das heisst man muss «switchen» können und man darf nicht «tämpele» Dies führt unter anderem dazu, dass Cecilia unregelmässige Arbeitszeiten hat. Sie kann nicht immer einfach um 17:00 Uhr nachhause gehen, am Freitag muss sie manchmal auch eine Stunde länger arbeiten. Anders als bei den Abteilungen des Bezirksgericht Kriens, in welchem das Zwangsmassnahmengericht untergebracht ist, sind die Fristen dort sehr kurz und handeln sich meistens nur um Stunden. Was sie später arbeiten will, weiss Cecilia noch nicht. zwei bis drei Jahre will sie noch beim Zwangsmassnahmengericht Luzern bleiben. Dann will sie vielleicht zu einer Staatsanwaltschaft oder zu einem ZMG in einem anderem Kanton. Oder auch im Backoffice der Kriminalpolizei. Was fest steht: «Ich will sicher im Justiz- und Sicherheitsdepartement bleiben, ich bin stolz, dass ich den Sprung von der Dienststelle Steuern zu einem Gericht geschafft habe» Ob sie eine Weiterbildung machen will, weiss sie noch nicht.
Der Beruf hält immer unvorhergesehene Momente, bei denen man schnell reagieren muss, sprich man muss den Braten riechen können, zudem ist eine korrekte Organisation die halbe Miete, eine wichtige Fähigkeit, die man verfügen sollte, um in dieser Tätigkeit überleben zu können und erfolgreich zu sein. Trotz der zeitintensiven Tätigkeit misst er nicht einen gewöhnlichen Beruf, da er so seine Leidenschaft für die Musik richtig entfalten kann. Durch den ständigen Kontakt mit Menschen braucht man auch die Kommunikationsfähigkeit, sowie die Offenheit mit Menschen aus verschieden Schichten, Nationalitäten und Kulturen zu arbeiten.Ich lebe seit langem allein, so werden die Künstler neben meinem Sohn zur Familie. Die Musik verbindet uns. Auf meine Frage, «Kann man von diesem Beruf leben?», antwortet Kiki mit fester Überzeugung: «Ja, klar! Sogar sehr gut. Klar gibt es Zeiten, in denen manmehr Gas geben muss und nicht alles nach Plan läuft, sowie zum Beispiel in der Coronazeit. Während der Pandemie wurden alle Touren abgesagt und wir standen im Regen. Aber man spart sich auch in den guten Zeiten Geld an, um in schlechten überleben zu können. Man erntet,was mansäht.»Die Zukunft ist geschriebenDer Beruf Musikmanager hat viel Potenzial. Denn, solange die Menschen Musik hören, muss die Arbeit hinter dem Vorhang erledigt sein. Mit dem Wachsen der digitalen Welt, denkt Kiki 1170, dass dieser Markt sich erst in der Wachstumsphase befindet. Kiki konzentriert sich momentan mit voller Kraft auf die Touren im Jahr 2023, so sieht sein momentaner Arbeitsalltag wie folgt aus: Viel Zeit am Handy, telefonieren, organisieren, nach neuen Talenten suchen (für die Vorgruppe an Konzerten)und unterstützen der Künstler.