Durchatmen ein Fremdwort: Musikmanager

Von Andjelina Mutavdzic

Sein Name ist Kristian Radosevic, besser bekannt als Kiki 1170 oder im Ausland als Wiener-Kiki. Er ist 29 Jahre alt und mit Herzblut als Musikmanager in der Rap-Szene tätig.Musikmanager ist ein Überbegriff. In der Musikszene gibt es verschiedenen Sparten: Tourmanager, PR-Manager und vieles mehr. Damit der Künstler mit seiner Stimme und seiner Musik die Fans beeindrucken kann, muss der Musikmanager seine Musik unter das Publikum bringen. In der heutigen Zeit wird digital gestreamt, damit es den Fans jederzeit via Smartphone zur Verfügung steht. Trotzdem werden noch CDs oder limitierte Boxen für Hardcore-Fans hergestellt. Das Ziel ist es, den Künstlern in der digitalen Welt verhelfen einen Namen zu machen. «Seit dem Kindesalter ist die Musik in meinem Leben.». Dies führt dazu, dass er die Musikschule besuchte. «Ich wuchs in der Wiener Rap-Szene auf.», so kennt Kiki 1170 viele Künstler. Darunter gehören auch bekannte Balkankünstler, die Kiki 1170 aufgrund seines Migrationshintergrundes kennt. Dementsprechend packt er die Gelegenheit und verknüpft seine Leidenschaft, die Musik, mit den einflussreichen und erfolgreichen Menschen und wird Musikmanager. Seitdem verschafft sich Kiki 1170 durch die Jahre, in der Musikszene ein Image.

Während die halbe Welt fixe Arbeitszeiten hat, ist Kristijan Radosevic 24/7 erreichbar. Sein Beruf kennt keine Zeiten, denn die digitale Welt schläft nie. «Auch wenn ich zu Hause bin, arbeite ich und scrolle in den sozialen Netzwerken herum und suche immer nach neuen Talenten, Inspirationen oder Ideen.» Dieser Beruf ist anstrengend, man muss mit Leidenschaft dabei sein oder man lässt es gleich sein. Die Arbeit mit den Künstlern mache vor allem Spass, jedes Lied oder Album sei ein neues Projekt, das neu vermarktet werden muss. Diese ganze Spannung dahinter und der ganze Schweiss würden nach der Veröffentlichung seitens des Publikums belohnt. Das Adrenalin, dass man bei Auftritten oder mittlerweile in den sozialen Medien verspüre, sei unbeschreiblich. Genau das sei die Besonderheit an diesem Job.Ereignisse, die er nicht so schnell vergisst.So erinnert sich Kiki 1170 an ein spannendes Erlebnis und erzählt: «Wir wollten ein Musikvideo von Svaba Ortak und Pireli, über vier/fünf Tagen in fünf verschiedenen Ländern drehen. Dies haben wir dann auch gemacht, knapp 3’000 Kilometer in dieser kurzen Zeit. Das war eine Karussellfahrt und für mich eine sehr spannende und erlebnisreiche Zeit. Leider kann ich nicht ins Detail gehen, was ich aber sagen kann, die Behörden halten jeden Rap-Musiker für einen potenziellen Kriminellen. Demnach hatten wir viel Spass an den Grenzen und an den Drehorten.» Kiki lacht, als vom Ereignis erzählt und ergänzt zum Schluss: «Das gehört alles dazu, man darf sich in solchen Situationen nicht abhalten lassen und schlussendlich auch mit Humor nehmen»

Der Beruf hält immer unvorhergesehene Momente, bei denen man schnell reagieren muss, sprich man muss den Braten riechen können, zudem ist eine korrekte Organisation die halbe Miete, eine wichtige Fähigkeit, die man verfügen sollte, um in dieser Tätigkeit überleben zu können und erfolgreich zu sein. Trotz der zeitintensiven Tätigkeit misst er nicht einen gewöhnlichen Beruf, da er so seine Leidenschaft für die Musik richtig entfalten kann. Durch den ständigen Kontakt mit Menschen braucht man auch die Kommunikationsfähigkeit, sowie die Offenheit mit Menschen aus verschieden Schichten, Nationalitäten und Kulturen zu arbeiten.Ich lebe seit langem allein, so werden die Künstler neben meinem Sohn zur Familie. Die Musik verbindet uns. Auf meine Frage, «Kann man von diesem Beruf leben?», antwortet Kiki mit fester Überzeugung: «Ja, klar! Sogar sehr gut. Klar gibt es Zeiten, in denen man mehr Gas gebenmuss und nicht alles nach Plan läuft, sowie zum Beispiel in der Coronazeit. Während der Pandemie wurden alle Touren abgesagt und wir standen im Regen. Aber man spart sich auch in den guten Zeiten Geld an, um in schlechten überleben zu können. Man erntet, was man säht.»Die Zukunft ist geschriebenDer Beruf Musikmanager hat viel Potenzial. Denn, solange die Menschen Musik hören, muss die Arbeit hinter dem Vorhang erledigt sein. Mit dem Wachsen der digitalen Welt, denkt Kiki 1170, dass dieser Markt sich erst in der Wachstumsphase befindet. Kiki konzentriert sich momentan mit voller Kraft auf die Touren im Jahr 2023, so sieht sein momentaner Arbeitsalltag wie folgt aus: Viel Zeit am Handy, telefonieren, organisieren, nach neuen Talenten suchen (für die Vorgruppe an Konzerten) und unterstützen der Künstler.

Wenn es dann mit den Künstlern auf Tour geht, wird der Alltag härter. Der Tagesablauf sieht komplett anders aus und es gibt eine Menge schlaflose Nächte, bei solchen Situationen hilft es, die rosarote Brille zu tragen. In 10 Jahren sieht sich der Wiener-Musikmanager noch erfolgreicher als jetzt. Auch wenn sein Beruf, seine grösste Leidenschaft ist, will sich der 29-Jährige etwas mehr ansparen, umso mehr Zeit mit der Familie und seinen engsten Freunden verbringen zu können.

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