«Chaos, Chaos, Chaos. Überall Chaos. Sie fragen sich, ob ich wohl in einer Kita bin, wo alle Kinder zu viel Zucker hatten. Sie liegen nicht komplett falsch … Ich bin nämlich im Luzerner Kantonsspital, kurz: LUKS. Hier gibt es schon ein grosses Getue, bereits früh am Morgen»
Patienten haben Termine, Mitarbeiter kommen zur Arbeit, das Telefon klingelt ununterbrochen und die Notaufnahme ist bereits voll. Und das alles an einem Montagmorgen – ziemlich nerven auftreibend, finden Sie nicht?
«In der Medizin kennt sie es nicht anders. Ein Tag, an dem alles perfekt läuft, sei kein richtiger Tag» – Daniela P.
Sie kennen doch alle diese Arzt-Serien auf Netflix, oder? Viele meinen, dass das Ganze nur geschauspielert ist und vollkommen übertrieben. Doch eigentlich ist es das komplette Gegenteil. Eine Arzt-Serie entspricht definitiv dem Berufsalltag von Daniela.
«Ich kann Arzt-Serien komplett nachvollziehen» – Daniela P.
Ob sie in der Nuklearmedizin, der in der Radioonkologie arbeitet, kann sie versichern, dass etwas nicht wie geplant passieren wird. Ein Patient wird zu spät zum Termin erscheinen, der andere wird gar nicht erscheinen und bei der nächsten Behandlung funktioniert eines der Geräte nicht richtig.
Trotz all diesen Stolpersteinen gelingt es ihr jeden Tag ihre Arbeit korrekt und vollständig auszuführen.
Auch durch die korrekte Ausführung bleibt die Gefahr hier.
Die Radiologie ist einer der gefährlichsten Abteilungen in einem Spital. In keiner anderen Abteilung sind Patient und Arzt einer solchen Gefahr ausgesetzt wie in der Radiologie
«Das Gefährliche an meinem Beruf ist, dass ich die Gefahr nicht sehen kann. Ich kann sie nur abschätzen» – Daniela P.
In der Nuklearmedizin fängt sie an die Strahlen zu erstellen mithilfe des Linearbeschleunigers. Dort stellt sie je nach Untersuchung die passende Stärke ein und kann dann weiterfahren mit der Diagnostik.
In der Diagnostik behandle ich meine Patienten, das heisst ich bereite sie je nachdem auf das CT oder das MRT vor.
Die Computertomografie, kurz CT, dauert im Durchschnitt nur ein paar Minuten und ‘scannt’ den ganzen Körper. Durch diesen Scan werden die einzelnen Bilder zusammengeführt und in einem 3D-Modell dargestellt. Jedoch ist das CT wesentlich schädlicher als das MRT, da für das CT-Röntgenstrahlen gebraucht werden und diese negative Auswirkungen auf unseren Organismus haben können. Deshalb ist es auch schwangeren Frauen verboten, ein CT durchzuführen, da es zu Schäden im Körper führen kann und somit das Baby gefährdet werden kann.
Im Gegensatz zum CT geht das MRT wesentlich länger und projiziert genauere Bilder, was die Organe betrifft. Die Magnetresonanztomografie oder kurz MRT ermöglicht es, genauere Aufnahmen der Organe aufzunehmen und ist daher vor allem gefragt, wenn die Organe untersucht werden. Auch ist das MRT im Gegensatz zum CT keinerlei schädlich für den Menschen, da während der Behandlung keine Röntgenstrahlen eingesetzt werden.
Neben der Nuklearmedizin und der Diagnostik gibt es noch die Radioonkologie. Eine der spannendsten und erstaunlichsten Abteilungen meiner Meinung nach.
In der Radioonkologie werden Krebspatienten behandelt. Dort werden die Krebspatienten auf höchster Dosis mit radioaktiver Strahlung bestrahlt.
Wie lang so eine Behandlung andauert, variiert je nach Tumor und Grösse des Tumors.
Durch diesen Prozess ist es möglich, den Tumor zu verkleinern, führt aber zur Abschwächung des menschlichen Körper.
«Einer der Aussergewöhnlichsten Dinge, die ich in der Radioonkologie gesehen habe, war ein Tumor, der ausserhalb des Körpers war, in der Grösse von einem A4 Blatt»
«Niemals zuvor habe ich einen Tumor ausser halb des Körpers gesehen» – Daniela P.
Durch einen medizinischen Beruf wird man entweder mental gestärkt oder mental geschwächt. Ein medizinischer Beruf ist nichts für schwache Nerven und ich rede hier von allen medizinischen Berufen. Berufe in der Medizin dürfen nicht unterschätzt werden: «Sie erledigen die Arbeit, die uns am Leben hält.»- Daniela P.
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Vanessa Prenrecaj