Ein Beruf mit viel Abwechslung und Verantwortung

«Als Bauingenieur kann es schnell von einem Hoch ins Tief gehen.» Mein Vater, Werner S. Koch, ist Projektleiter in einem Bauingenieurbüro für Hochbau. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die anvertrauten Projekte (Bauvorhaben) zu führen und erfolgreich abzuschliessen. Was nicht so leicht ist, wie es scheint.

Ein Projektleiter trägt die Verantwortung für die statische sowie bautechnische Planung des Tragwerks. Die Tragwerke bestehen hauptsächlich aus Stahlbeton. Wenige Projekte werden auch in Stahl oder Holz geplant.

Er müsse die Übersicht über das Projekt halten und bei Änderungen vom Team informiert werden. Deshalb stehe die Zusammenarbeit an erster Stelle, betonte Werner S. Koch

Zu seinem Planungsteam das er leitet gehören in der Regel ein oder mehrere Projektingenieure, Techniker sowie Zeichner. Mit Auftragserhalt wird das Projektteam zusammengestellt und mittels Startsitzung über den Auftrag und das Ziel sowie die Rahmenbedingungen (Kosten, Organisation, Bauherr, Architekt etc.) instruiert.

Seine Aufgabe während der Projektdauer ist es, für die externen Projektbeteiligten verantwortlich zu sein. Er pflegt die Beziehungen zum Bauherrn und zu anderen Fachplanern und bildet das Bindeglied zum Projektteam, damit die Planungsarbeiten reibungslos und effizient abgewickelt werden können.

In den einzelnen Projektphasen erfolgt ein andauerndes Controlling der Arbeiten. Mittels periodischen Teamsitzungen sowie Einzel-Reviews, intensiv bei der Entwicklung des statischen Tragsystems, wird ein wirtschaftliches und qualitativ hochwertiges Tragwerk angestrebt.

Während der Dauer des Projekts ist die anhaltende Überwachung der Projekt-Kennzahlen (Stundenaufwand, Honorar) eine wichtige Aufgabe, um Abweichungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Korrekturen vorzunehmen. Das PQM (Projektbezogene Qualitätsmanagement) dient dabei als fundamentales Hilfsmitte,l um ein Projekt erfolgreich zu leiten.

Nach dem erfolgreichen Projektabschluss rapportiert er seinen Vorgesetzten (Abteilungsleiter) die Projekt-Kennzahlen sowie die Besonderheiten und gewonnen Erfahrungen aus den Projektabwicklung.

Am 1. Oktober 2022 feiert Werner S. Koch sein 5-jähriges Jubiläum in der Ingenieurunternehmung HTB Ingenieure AG.

Sein Werdegang ist ungewöhnlich. In einer Erstausbildung erlernt er das Handwerk des Schreiners. Nach Jahren im Schreinerberuf besucht er die Fachhochschule Luzern besucht, um den Beruf des Bauingenieurs zu studieren. Nach der Diplomierung im Jahre 1995 arbeitet er in einer Generalunternehmung als Bauingenieur und Bauleiter. Nach drei Jahren wechselt er in ein Ingenieurbüro, wo er vom Projektingenieur zum Projektleiter und schlussendlich zum Bereichsleiter befördert. Im Jahr 2007 wechselt Werner S. Koch in eine Führungsposition bei den Bernerischen Kraftwerker BKW. Acht Jahre kann er sich mit interessanten Infrastruktur-Projekte der BKW fachlich und persönlich entwickeln. Auf Grund persönlicher Umstände wechselt er zu einem führenden Ingenieurunternehmen der Schweiz, bei welchem er zwei Jahre als Niederlassungsleiter in Luzern arbeitet. Danach wechselte er als Projektleiter zur HTB Ingenieure AG gewechselt.

Wie Werner S. Koch erzählt, ist die Arbeit sehr abwechslungsreich und spannend sowie reichhaltig an Begegnungen mit Menschen aller Art. Die tägliche Arbeit mit der Entwicklung und Planung von Tragwerken in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Technikern, bringt viele Möglichkeiten mit sich, bei welchen er sein langjähriges Wissen und seine Erfahrung einbringen, und somit auch einen wertvollen Beitrag leisten kann. Ebenfalls ist die Zusammenarbeit mit Menschen verschiedener Sparten (Bauherr, Planer, Behörden, Unternehmer, u.v.m.) sehr bereichernd. Freude bereitet ihm aber auch die Arbeit mit den Software-Programmen für die statischen Analysen, welche in «spielerischer Form» helfen, elegante Tragwerke zu erzielen.

Was ihm weniger Spass macht, ist die hohe Arbeitsbelastung. Seit über 20 Jahren erlebt die Baubranche einen Boom, welcher durch die Pandemie keinen Einbruch erlitten hat. Im Gegenteil, die Bauvorhaben haben zugenommen.

Diesbezüglich ein Indikator, wie gerne er morgens zur Arbeit geht. In den über 25 Jahren als Bauingenieur kann er die Anzahl der «Nicht Gerne Zur Arbeit Gehen» an einer Hand abzählen

Wie Werner S. Koch erzählt, liebt er seinen Beruf als Bauingenieur. Die tägliche Vielfältigkeit und Abwechslung, verbunden mit den vielen Freiheiten, macht er diesen Beruf sehr aussergewöhnlich. Ein eigentlicher Traumberuf gab es aus seiner Sicht jedoch nicht. Als junger Mensch war sein Traumberuf Pilot. Aber auch dieser Job hat Punkte, welche er heute als negativ beurteilt.

Die Aussage von Werner S. Koch ist deutlich. «Die Beförderung zum CEO einer Bauunternehmung kann man schon als Lernende(r) anstreben. Nach dem Berufsabschluss hat dieser viele Möglichkeiten sich weiterzubilden, wie z.B. zum Techniker/in Bauleiter/in Bauingenieur/in. Ein Lernender oder eine Lernende kann nach einer solchen Weiterbildung sowie einer eventuellen wirtschaftlichen Zusatzausbildung in der Bauingenieurbranche eine erfolgreiche Karriere in leitender Funktion bis zum CEO machen. Der Wille zählt am meisten, denn ohne Willen kommt man nicht weit.

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