Fabian Bürkli hat sein Hobby zu seinem Beruf gemacht. Sein Interesse für Discos wird in der 3. Sek geweckt, als er und sein Kollege abwechselnd DJ in einer Schülerdisco sind. Fabian ist schon immer der lockere und gut gelaunte Typ. Mit ihm ist immer was los. Fabian Bürkli, 52, hat mit seiner Frau dieses Jahr im Juni eine kleine Tochter bekommen, Angelina. Er lebt mit ihnen teils in Cham und teils in Brasilien, in Bahia Porto Cesareo. Auf seine Familie ist er besonders stolz. Aber auch auf seinen Beruf kann er stolz sein. Er ist DJ. Nicht gerade ein alltäglicher Beruf. Aber was braucht es überhaupt, um ein DJ zu sein?
Fabian arbeitet nur Teilzeit als DJ. Nebenbei besitzt er mehrere Firmen im Immobilienbereich. Sein Künstler-Name ist «Der Après Ski Lehrer». An den Partys spielt er vor allem Schlager, Oktoberfest-Musik, Schweizer Hits, Ballermann, 80er, 90er, 2000er und sonstige bekannte Hits. In der Deutschschweiz begeistert er Jung und Alt mit seiner Musik. Seit 2015 legt er bei Hochzeiten, Geburtstagspartys, Clubs, Bars und Oktoberfesten auf. Die Arbeitszeiten von Fabian sind sehr unterschiedlich. Es kommt immer darauf an, um was für einen Auftrag es sich handelt.
Aus seinem Traumberuf als Kind, Kampfjetpilot zu werden, wird schliesslich doch nichts. Fabian macht eine Ausbildung zum Koch. Danach arbeitet er als Kellner, später in einer Firma für Metallveredelung. Nebenbei macht er berufsbegleitend die Ausbildung zum Wirt. Nachher arbeitet er in mehreren Clubs, wie zum Beispiel dem legendären Hexenkessel, als Geschäftsführer. Als er bei einer Bar beteiligt ist, kommt es dazu, dass er ab und an für einen DJ einspringen muss. Einmal suchen die Veranstalter des Zuger Oktoberfestes einen DJ, dabei wird Fabian von einem anderen DJ empfohlen. Die Menschen sind begeistert von ihm und er bekommt so immer mehr Anfragen. Eine Ausbildung zum DJ verneint er jedoch.
Wenn alle tanzen, fühlt sich Fabian gut
Er erzählt: «Ich fühle mich glücklich, animiert und auch nervös.» Wenn er auflegt, seien Menschen fast immer fröhlich und gut gelaunt, das gefalle ihn besonders. Für Fabian fühlt es sich nicht nach Arbeit an. Lachend sagt er: «Du bekommst Essen, Trinken und Geld für etwas, das dir Spass bereitet.» In diesem Beruf darf man mit den Gästen auch ein wenig Alkohol mittrinken, denn der Job eines DJs ist es, die Menschen zu unterhalten und ihnen ein gutes Gefühl zu geben. Er meint: «Andere gehen an Partys und zahlen dafür, ich gehe an Partys und werde dafür bezahlt.»
Jung oder Alt, Musik spricht jeden an
Fabian betont, dass es wichtig ist, ein grosses Musikwissen zu besitzen, herausfinden zu können, welche Musik die Menschen mögen. Er erzählt von einem Erlebnis. In Alpnach habe er vor verschiedensten Altersgruppen aufgelegen. Am Anfang sei er ratlos gewesen. Nach einiger Zeit habe er herausgefunden, was die Menschen mochten. Auch ist es die Aufgabe eines DJs, die Menschen zu unterhalten. Ein DJ muss flexibel sein und auf die Menschen eingehen können. Wenn Menschen tanzen, brauchen sie etwas zu trinken und bleiben länger. So verdient der Club mehr.
Fabian meint, früher habe man die Musik selbst kaufen müssen. Heutzutage bekomme man sie innerhalb von Sekunden gratis heruntergeladen. Die Musik sei oberflächlich und schnell vergänglich. «Es gibt in der jetzigen Zeit einfach zu viel Musik, diese ist auch nicht langlebig», bemerkt er nachdenklich. Er vermisst die guten alten Zeiten.
Mit Platten auflegen ist Vergangenheit. Heutzutage braucht man nur noch einen Computer oder einen USB-Stick. Fabian erzählt, dass die Technologie sich stark entwickelt hat. Heute sei alles viel einfacher und der Computer erledige vieles von allein. Viele DJs möchten selbst eigene Musik produzieren und sich grosse Auftritte sichern. Fabian selber möchte so weiter machen wie bisher und vielleicht in fünf Jahren mit dem Auflegen aufhören. Im Moment fokussiert er sich vor allem auf seine Familie.