Ist das der Ort, der dummen Fragen?

Ihre unzufriedensten Kunden sind Ihre grösste Lernquelle. – Bill Gates

Der Beginn einer neuen Ära

Dieses Zitat nimmt sich Leon Rajic, frisch ausgelernter Kaufmann der Hotellerie-Branche, ebenfalls zu Herzen. Denn Leon arbeitet nicht nur in einem, sondern gleich drei Hotels der Hotelkette Accor. Diese unterscheidet man in Ibis Budget, welche einen Stern beinhalten, dem Ibis mit drei Sternen und Novotel mit vier Sternen, wobei die Gästetypen von Hotel zu Hotel unterschiedlich sind. Während man im Haus mit einem Stern Leute aus dem Wochenendausgang häufig antrifft, sind es im Ibis und im Novotel «zivilisierte» Menschengruppen. Leon Rajic besucht zwei Jahre lang nur die Minerva Schulen und verdiente keinen einzigen Rappen. An der Rezeption arbeitet man in verschiedenen Schichten: Frühdienst, Spätdienst und Nachtdienst. Zu Beginn einer jeden Schicht zählt man die Kasse und es werden gegebenenfalls Übergaben an die Nächste Schicht gegeben, somit ist der Spätdienst informiert, dass beispielsweise Herr Müller seine gewaschenen Kleider an der Rezeption abholen kann. Daraufhin werden die Aufgaben der Schicht erledigt. Der Frühdienst macht die Vorbereitung der Zimmerschlüssel, damit man dem Spätdienst die Arbeit nimmt. Nach einer jeden Schicht kontrolliert man alle Belege und die Übergabe geht weiter.

Der Entscheid der Berufswahl

Die Berufswahl fällt Leon sehr leicht. Bereits in der Primar- und Oberstufe ist Leon fasziniert von Sprachen, so fasziniert, dass er nebst Englisch und Französisch als Wahlfach Italienisch wählen wollte, jedoch fanden die Italienischlektionen aufgrund der fehlenden Teilnehmeranzahl nie statt. Leons grösster Traum ist es, an der Hotelfachschule in Zürich zu studieren. Mit den B1 Englisch- und Französisch-Diplomen ist das Studium in greifbarer Nähe. Zudem ist Leon ein sehr zuvorkommender Mensch, der lieber den direkten Kundenkontakt sucht als via E-Mail oder per Telefon. Abgesehen von den Sprachen und dem Kundenkontakt liebt Leon es sehr, neue Kulturen kennenzulernen. Diese Faktoren haben Leon dazu inspiriert, den Weg in der Hotellerie einzuschlagen.

Die eigentliche Arbeit am Frontdesk

Jede Schicht variiert bei den Aufgaben, wobei im Frühdienst (06:30 – 15:30 Uhr) Wert auf den Check-Out gelegt wird und im Spätdienst (14:30 – 23:30 Uhr) der Fokus auf die Check-Ins liegt. An der Rezeption gibt es jede Menge Aufgaben: von Bookingkontrollen, da vergleicht man die Preise zwischen Booking und der internen Betriebssoftware und Zahlungskontrollen von Gästen, wird intern auch Overcredit genannt, im Frühdienst, bis hin zu Anreisekontrollen für den nächsten Tag und Prepayraten, welche abgebucht werden müssen im Spätdienst. «An der Rezeption zu stehen, ist schwieriger als gedacht», sagt Leon, er geht sogar, dass er sagte, «die Rezeption ist das Gehirn eines jeden Hotels, Alle Fragen, Mängel und Zimmerzuteilungen erfolgen über die Rezeption.» Zudem ist die Selbstbeherrschung notwendig an der Rezeption, wiederholt Leon mehrfach, Er sagte Folgendes: «Immer schön lächeln, auch wenn der Gast deine gesamte Generation beleidigt, verliere niemals dein Lächeln und behalte immer einen kühlen Kopf, damit du deine Kontrolle nicht verlierst!»

Schlussfolgerung

Das Interview mit Leon war sehr lehrreich, da ich sowohl auf sachlicher Ebene in Bezug auf Hotellerie als auch auf menschlicher Ebene profitieren konnte. Mein Wissensstand nimmt durch die vielen Gespräche mit Leon stark zu, da mein Sachverstand in der Gastrobranche auf niedrigem Niveau war. Leon und ich haben ziemlich viele Gemeinsamkeiten. Nicht nur haben wir einen hohen Kenntnisstand, sondern haben wir auch ein grosses Interesse an Kulturen und deren Geschichte. Sowohl Leon als auch ich ausländische Wurzeln aus dem Balkan haben, interessieren wir uns für die Geschichte des Balkans. Abschliessend bedanke ich mich bei Leon für das amüsante Gespräch mit ihm und wünsche ihm beruflich als auch privat das Beste.

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