Höhenangst? Das habe ich nicht.

Fidan Xhemaili, 39 hat einen Beruf, den nicht viele ausüben. Als Kranführer ist sein Arbeitsplatz, die Höhe. Wenn andere sich gerade auf dem Weg zur Arbeit machen, sitzt er schon mit seinen Kaffee im Pausenraum und wartet geduldig auf seine Arbeitskollegen.  

«Höhenangst? Das habe ich nicht», lacht er. Als Kranführer zu arbeiten, ist nichts für schwache Nerven, denn das Hinaufklettern ist eine der normalsten Tätigkeit in diesem Beruf. Ein Kranführer hat die Aufgabe, schwere Lasten von einem Ort auf einen anderen Ort zu verladen. Das kann beispielsweise das Ab- oder Beladen eines LKWs sein, aber auch das Versetzen von schweren Lasten, beispielsweise beim Bau von Gebäuden und Anlagen. Dabei ist das Bewegen der Steuerhebel des Kranes die kleinste Arbeit. 

Beim Führen von Kranen werden zwei Kategorien unterschieden: Kranführer/innen mit Kranführerausweis B bedienen Turmdrehkrane, die vorwiegend im Hochbau eingesetzt werden. Den Kran steuern sie entweder mit Kabel- oder Funkfernsteuerung vom Boden aus oder in der Kabine. Kranführer/innen wie Fidan Xhemaili, die einen Kranführerausweis A besitzen, bedienen Fahrzeugkrane. Diese unterscheiden sich durch ihre Mobilität von den für die Baustelle fest installierten Turmdrehkranen. 

Bei der Kranführer Ausbildung kommt es nicht auf den Schulabschluss an. Viel wichtiger für diesen Beruf ist deine gesundheitliche und körperliche Eignung. Die Eignung prüft meistens die sogenannte arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung. In dieser Untersuchung unterzieht man sich beispielsweise einem Seh- und Hörtest. Des Weiteren ist in den meisten Fällen ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben. Außerdem sollte man über gute Deutschkenntnisse verfügen.  

Egal ob bei eiskalten oder glühenden Temperaturen, Herr Xhemaili ist in jeder Jahreszeit anwesend. Bei Arbeitsbeginn bespricht er mit dem Polier oder der Bauführerin den Tagesablauf. Während der Arbeit verständigen sie sich mit den Mitarbeitenden über Funk oder per Handzeichen. Diese Anweisungen müssen genau sein und beim Kranführer/in richtig ankommen.  

Und was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn einer nicht zuverlässig ist? «Einmal hatte ein Arbeitskollege mir eine falsche Anweisung gegeben und ich habe fast jemanden mit dem Objekt, welches ich gesteuert habe, getroffen». 

Vor Inbetriebnahme des Krans, bei Arbeitspausen und bei Arbeitsende überprüfen Kranführer/innen den Kran und die Umgebung anhand einer Checkliste. Täglich vor Inbetriebnahme führen sie zahlreiche Funktionskontrollen durch, um Mängel frühzeitig zu erkennen. Vor Arbeitspausen hängen sie die Last ab und ziehen den Haken hoch. Bei Arbeitsende setzen Kranführer/innen ihr Gerät in den vorgeschriebenen Ausserbetriebszustand. 

Auf kleinen Baustellen zu arbeiten, bereitet ihn Freude, da die Stimmung nicht so stressig ist wie auf Grossbaustellen. Er steht auch für Kurzzeit-Einsätze zur Verfügung, um seine kurzfristigen Ausfälle kompensieren zu können. 

Fidan Xhemaili legt viel Wert auf Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusst. Als Kranführer oder Kranführerin kann man mit guten Zukunftschancen rechnen, denn auf jeder Baustelle sind Baugeräte unabdinglich, um schwere und körperliche  

Arbeiten zu erleichtern. Aufgrund der stetig wachsenden Baubranche gibt es immer mehr Baustellen und somit immer Arbeit für Kranführer oder andere Baugeräteführer. «Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen». 

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